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Die Baukunst Alt-Münchens

II. Abschnitt: Baugeschichtliche und bautechnische Erläuterungen zu den Stadtbildern.

Abb. 22 und 23.: Das Neuhauser- (Karls-) Tor.

Das Neuhauser Tor war eines der vier Haupttore des zweiten Mauerringes. Als Befestigung zeigt es von allen Stadttoren die weiteste Entwicklung. Als Außenwerk besitzt es eine vorgelegte halbkreisförmige Bastei (die das Sendlinger Tor auch aufweist), die nach außen durch eine frei stehende, hohe Mauer mit Schießscharten geschützt ist (im Modell sind nur die beiden Flügelteile erhalten). Der Wassergraben ist natürlich und diese Mauer herumgeführt. Der Eingang zu dieser Bastion ist im Modell nicht ersichtlich (vielleicht wurde er bei der Erneuerung der Umrahmung des Modells zerstört), aber auf dem Kupferstich von Tobias Volkmer aus dem Jahre 161349) finden wir die Zufahrt seitlich eingezeichnet. Über den Wassergraben führt eine Holzbrücke. Die Zufahrt lag somit nicht nur unter dem Feuer der Bastion, sondern der eindringende Feind war auch dem Feuer der Haupt- und Zwingermauer ausgesetzt.

Der Hauptturm wurde im Jahre1857 abgebrochen50); die Vortürme sind, wenn auch mit veränderten Aufbau, noch erhalten (über die eigenartigen Schießscharten dieser Türme siehe: München im 16. Jahrhundert, Seit 7 und 10 und Abb. 23).


49) siehe Tafel 6 und 7 im Werke Alt-München.
50) vgl. Text zu Tafel 17 und 18, S. 3 im Werke Alt-München. 

Abb. 22 und 23 : das Neuhauser-(Karls-) Tor.

 

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