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Alte Bücher

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München und seine Bauten

Entwicklung der Stadt

Der zweite Mauerring

ganze Tal umfaßt. Und wie Herzog Ludwig der Strenge die Nordostecke des inneren München zur Anlage seines Alten Hofes sich ausgesucht hatte, so erhält in der Folge die erweiterte Stadt an der gleichen Seite den zweiten, ebenfalls noch auf dem Terrassenrande liegenden Burgenbau der Wittelsbacher in der um das Jahr 1385 erbauten und vordem mit Mauern, Gräben und Türmen wohlbewehrten „Neuen Feste", so daß also auch in bezug auf die Situierung des Herrschersitzes, die neue Befestigung genau dem bewährten Vorbilde der alten gefolgt ist.

Die Festungswerke waren die schützende Grundlage und der Stolz jeden mittelalterlichen Gemeinwesens, und die Erhöhung ihrer Wehrhaftigkeit bildete die erste und wichtigste Aufgabe der städtischen Baubehörde. Wir müssen daher kurz und am besten an Hand von Sandtners Holzmodell darlegen, wie es damit in München bestellt war.

Im Gegensatz zur inneren, die Gründung Heinrichs des Löwen umschließenden Verteidigungslinie, ist der neue äußere Befestigungsring, dessen rechtlicher Eigentümer die Stadt war, und an dem bis in dieMitte des lö.Iahrhunderts verstärkend fortgearbeitet wurde, ein doppelter. Er bestand zuvorderst aus einer durchschnittlich 7—8 m hohen Hauptmauer, die an ihrer inneren Seite einen schmalen, aus Holz gezimmerten Wehrgang mit Schießscharten besaß. Er liegt auf eingemauerten Balken, wird streckenweise aber von den drlrch Rundbogen verbundenen Verstärkungspfeilern der Mauer getragen. In regelmäßigen Abständen sind in die Hauptmauer Türme von rechteckiger Grundform eingeschoben, welche nach außen nicht sonderlich weit vorspringen, die Mauerkrone dagegen in stattlicher Höhe überragen und flankieren. Vor der Ringmauer liegt der die Annäherung erschwerende Graben, ursprünglich beiderseits nur mit seiner natürlichen Böschung versehen. Später hatte man die innere Wand mit einerMauer verkleidet und durch eine mitSchießscharten versehene Brustwehr überhöht. So entstand ein zweiter, der Hauptmauer vorgelagerter Mauerring und zwischen beiden der sogenannte Zwinger, ein Raumstreifen, welcher die Aufstellung größerer Streitkräfte und eine bessere Bestreichung des Grabens und des Borterrains erlaubte, da man nunmehr aus zwei Etagen schießen konnte. Zu diesem Zweck waren auch in die Vormauer von der Grabensohle aufsteigende Türme eingebaut und derart verteilt, daß je einer ungefähr zwischen zwei Türme der Hauptmauer zu liegen kam. Vor den Zwingermauern liegt der Stadtgraben, dessen Begrenzung gegen das freie Land in einer Erdböschung besteht. Ein neuer, in zwei Arme sich teilender

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