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Alte Bücher

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München und seine Bauten

Staatsbauten

Bauten im Bereiche der Staatsministerien

Hörer berechnete Neureuthersche Bauanlage schon bald nach ihrer Erbauung nicht mehr ausreichend, so daß bereits 1870 eine Erweiterung notwendig wurde. Die stets wachsende Hörerzahl und die Bedeutung, die der experimentelle Unterricht neben dem theoretischen immer mehr gewann, zwang fortwährend zu weiteren Bauten. Es erhielten die landwirtschaftliche Zentralversuchsstation, das elektrotechnische, das geodätische und physikalische und das chemische Institut neue und erweiterte Räume. Zurzeit ist an der Babelsberger- und Luisenstraße nach dem Entwürfe und unter der Leitung des Geheimen Hofrats Professor Dr. Friedrich von Thiersch ein umfangreicher Neubau in der Ausführung begriffen, der hauptsächlich die Raumbedürfnisse der wissenschaftlich-technischen Laboratorien und der Architektenabteilung zu befriedigen bestimmt ist. Durch einen Umbau des Südflügels der Neureutherschen Anlage sollen ferner neue Räume für die Bibliothek gewonnen werden. Erst damit wird die große bauliche Entwicklung der Technischen Hochschule, die mit ihrer auf 3000 angestiegenen Hörerzahl unter allen deutschen Schwesteranstalten die erste Stelle einnimmt, ihren vorläufigen Abschluß finden.

Ebenso gewaltig ist die Entwicklung, die die Universität genommen hat. Die Zahl ihrer Besucher ist auf etwa 7500 gestiegen und hat sich in den letzten 25 Jahren mehr als verdoppelt. Dieser Zunahme der Hörerzahl und den sonstigen Forderungen der Neuzeit vermochten die räumlichen Verhältnisse und die Einrichtungen des Baues an der Ludwig- straße nicht mehr zu entsprechen. Die Erweiterung an der Adalbertstraße im Jahre 1897/98 brachte nur vorübergehende Abhilfe; erst durch den in den Jahren 1906/1909 vorgenommenen Erweiterungsbau an der Amalienstraße, mit dem ein Umbau des alten Gebäudes verbunden war, wurde den jetzigen Bedürfnissen genügend Rechnung getragen. Ferner wurden zehn baulich abgesonderte Institute, einschließlich der Kliniken, neu errichtet und andere, aus früherer Zeit vorhandene, vergrößert. Namentlich für die Zwecke der medizinischen Fakultät erhielt die Universität an Stelle der ungenügend gewordenen alten Anstalten mit allen Erfordernissen der Neuzeit ausgestattete Neubauten, so für die psychiatrische Klinik, die Augenklinik, die Anatomie und die Poliklinik (Reisingerianum). Für die bisher genannten Universitätsbauten wurde die namhafte Summe von M. 11690000 aufgewendet, worin die Kosten für Bauplatzerwerbungen nicht enthalten sind. Gegenwärtig in der Ausführung begriffen sind die Arbeiten und Hochbauten für den neuen botanischen Garten in Nymphenburg.

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