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Alte Bücher

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München in guter alter Zeit

Drittes Kapitel - Im Graggenauer-Viertel.

Der genannte Thurm dient der ältesten Stadt als Thor, ging aber später in Privathände über und war zuletzt Eigentum des Grafen Larroseé, von dem ihm Karl Theodor erwarb, um darin die Polizei und verschiedene andere Aemter, sowie die Rumford#sche Suppenanstalt (in einem Hintergebäude) zu installieren. Er  trennte die Diener, von der inneren, nachmals Residenz-, Schwabinger-, heute Residenzstraße, deren bedeutendstes Gebäude nach der Residenz das Palais der Grafen Törring,  1740 von Couvillier und Gunezrainer erbaut, war.

Von der Dienersgasse, die ihren Namen von einem Bürger gleichen Namens trägt, ist nicht viel zu sagen, als daß das Haus Nr. 20, worin heute die Wiener Restauration sich befindet, bis in unser Jahrhundert herein der städtische Weinstadel war, in welchem allein Weine unter dem Gebinde verkauft werden dürften.

Uebrigens war nicht bloß bayrisches Gewächs dar, d.h. altbayrisches Marktgut aus der Gegend von Landshut, Dingolfing und Regensburg; den der Ruf desselben war damals nicht besser als heute, wie ein bekannter geistlicher Spaßmacher von den Vaterländischen Wein in Gegensatze deren Lacrime Christi witzig taufte, weil in der Schrift steht: Petrus weinte bittere Zähren.

Wenige Schritte vom Muggenthalerturm begann die alte Juden- nun Gruftgasse und in ihrer lag die Gruftkirche, eine Doppelkirche mit zwei Gewölben übereinander, von der Mancherlei zu berichten ist.

Im Jahre 1285 hatten die Münchner die Synagogen und mit ihr einhundertachzig Juden jeden Alters und Geschlechts verbrannt, weil sie ein Christenkind ermordet haben sollten. Die Synagoge lagt noch in Trümmern, als 1440 Herzog Albrecht III. die wenigen noch in München vorhandenen jüdischen Familien aus der Stadt aus dem Lande verwies und ihre Häuser einzog und verkaufte.

Um diese Zeit war ein damals berühmter Lehrer der Arzneikunde, Dr. Hans Hartlieb, Leibarzt des Herzogs und seiner Gemahlin Anna von Braunschweig, der Nachfolgerin der schönen Agnes Bernauer. Diesen ihrem Leibarzt schenkte das fürstliche Paar „Das Haws hie zu München an der Judengassen gelegen, darin vor Zeiten die Judenschuel gewesen “, und das an der Stelle zu suchen ist, welche in unseren Tagen der östliche Teil des Gebäudes der k. Polizeidirektion und der jüngste den Dienst des k. Stadtgerichts München l.d.J., Abtheilung für Strafsachen, errichtete Bau einnimmt. Hartlieb ließ die unteren Teile der Ruine in eine Kirche der Heiligen Jungfrau umwandeln und später, des zahlreichen Zuspruches halber, den Eindringen aufgestelltes Vesperbild fand, erweitern. Später (1494) kamen Haus und Kirche an das Kloster Andechs, das letztere 1750 einer gründlichen Restauration unterstellte, welche hauptsächlich in der Entfernung zweier massiger noch aus der alten Synagoge stammender Pfeiler bestand.

Damals besaß die kurbayerische Hauptstadt München nur ein einziges Tageblatt, welches den etwas umständlichen Titel führte : „Münchener Zeitungen, Von denen Kriegs-, Friedens-, Staats- und anderen Begebenheiten inn- und außerhalb Landes. Mit weyl. Ihro Röm. Kayserl. Majestät Allergnädigst erteilten Freiheit. Wie auch mitIhro jetzt glorreich-regierend churfürstl. Hof- und Landschafts Buchdrucker.“ Das Blatt den kleinen Quartformat zeigte links oben neben dem Titel, der nahezu den dritten Teil der ersten Seite einnahm, etwas unbehilfliche Vignetten, wie z.B. einen Postreiter, der eben aus dem Thore der Stadt springt, einen Apoll mit den Sonnenrossen u.dgl.

Nrummer CXIX dieser Zeitung vom 26. Juli 2017 nun enthält auf der ersten Spalte nachstehenden Bericht aus München:

„Die merkwürdige Denkmale des grauen Altertums verdienen allerdings angemerkt zu werden. Nachdem man vor gut befunden wie die sogenannte U- L. Frauen-Gruft allhier in etwas zu erweitern, fande man in einem gemauerten Pfeiler in einer gläsernen Ampel ein in den Weltgeschichten bekanntes so benahmsetes ewiges Licht, wie solches die Alten in den Gräben und Pyramiden, wo ihre Verstorbenen hinterlegt wurden anzuzünden pflegten. Diese Lampe hat die

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