Warning: Undefined array key "schrift" in /var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/archiv/buch/inhalt.php on line 4
Buch - <br /> <b>Warning</b>: Undefined variable $titel in <b>/var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/archiv/buch/inhalt.php</b> on line <b>78</b><br /> C. A. Regnet -

Alte Bücher

 Seite 51


München in guter alter Zeit

Siebentes Kapitel - Vor den Thoren der Stadt

zu Anfang des XVI. Jahrhunderts war der Ort schon in vier Viertel getheilt: Das Isar-; Samer-, Bach- und Klasterviertel. Wilhelm IV. erbAute sich dort ein kleines Jagdschloß und Albrecht V. legte sich um die Mitte des XVI. Jahrhunderts daselbst einen Lustgarten an, bei de sich ein FalkenhAus befand, das der Au href=../../suchen/suchen.php?suchen=FalkenAu>FalkenAu den Namen gab. Es mag da gelegen sein, wo jetzt der Neudecker Garten, der seinen Namen vom alten herzoglichenNeudeck hat. Der fromme Wilhelm V. ließ 1621 neben seinen Garten für die Basilianer ein Kloster bAuen, dem Maximilian I. eine Kirche hinzufügte. Fünf Jahre sp&Auml;ter übergab er das Kloster den Aulaner href=../../suchen/suchen.php?suchen=PAulaner>PAulaner Mönchen Aus Burgund, die sich 1665 ein neues bAuten. Aus der Zeit desselben Kurfürsten datiert Auch der BAu des Aulaner href=../../suchen/suchen.php?suchen=PAulaner>PAulaner Br&Auml;uhAuses, in dem zuerst das berühmte Salvatorbier gebrAut wurde. Im Jahre 1779 wurde das Kloster Aufgehoben und 1807 zum ZuchthAus eingerichtet. Das alte Schloß Wilhelm V. aber mit seinem Garten voll Einsiedelein und Kruzifixen ist heute zu einem WirtshAus herabgesunken.

Das Schloß Neudeck ob der Au wird von Hübner als eine eigene Hofmark bezeichnet. Dasselbe erhielt sich lange Zeit in seinem ursprünglichen Zustand und ward wesentlichen Ab&Auml;ndrungen erst im Jahre 1747 unterstellt, als darin eine der ersten Porzelanfabriken errichtet wurde. Es war dieselbe, die nachmals nach Nymphenburg verlegt ward.

Nördlich von der heutigen Mariahilfskirche stand vor undenklichen Zeiten eine von Flösern gestiftet Kapelle zum hl. Kreuz,nebn der im Jahre 1629 Auf Veranlassung des Hof-Seienstickers Rathan Aus Lothringen eine Kirche erbAut wurde, die ien im Rufe der Wunderth&Auml;tigkeit stehendes Marienbild besaß. An ihre Stelle trat 1729 eine größere, die 1861 wieder dem heutigen PrachthAus Platz machte. Zur Pfarrei aber ward die Au erst 1627 erhoben.

An der Lilienstraße erbAute Max Emanuel, Aus den Niederlanden heimkehrend, nach dortigem Muster ein sogenanntes IndustriehAus. Das Unternemen schien anf&Auml;nglich so gut zu gedeihen als es gemeint war und erhielt eine große Wail- und Schönf&Auml;rberei, Tuchpressen, Tuchschererein, Tuchwalken, Tuchwebereien, Spinnereien ec. und gab dem Armen durch Spinnen, Stricken ec. viel zu verdienen. Gegenüber befand sich Auch eine Wollspinnerei. Bald aber kam die Sache in Verfall und als Kaiser Karl VII. 1740 einen türkischen Gesandten in München erwartete, gestaltete er das große Geb&Auml;ude zu dessen Wohnung um. Nach des Kaisers Tod blieb natürlich der Gesandte weg und Maximilian III. ließ das HAus in eine Tuchfabrik verwandeln. Als Auch diese einging, ward es eine Zeugfabrik, Aus der Graf Rumford 1789 ein milit&Auml;risches ArbeitshAus machte, mit dem er einMontur-Magazins-Amt verband, die beide 1799 Auf Beschwerde der Bürgerschaft über Entgang der Arbeit Aufgehoben wurden. Drei Jahre sp&Auml;ter errichtete ebenda der Commerzienrath Brügelmann ein Armen-Instituts-SpinnhAus.

In der Au gründete der Faßbinderssohn Joh. Mich. Poppel von dort im Jahre 1749 ein WaisenhAus für Kinder, die durch den Krieg vaterlos geworden, das unter ihm und seinem Nachfolger trefflich gedieh.

Die Vorstadt Au stand in alter Zeit in wenig gutem Rufe, ja sie galt, um es nur rund herAus zu sagen, als ein berüchtigtes Diebesnest. So soll der Scharfrichter von Wien einmal gefragt haben, wie groß denn diese Stadt sei, die so viel Schelme in seine H&Auml;nde liefere. Nachmals hat sie sich duch die herrlichen Anstalten einer guten Polizei gar sehr gebessert und sit sogar zu einer Pfanzstadt l&Auml;ndlicher Industrie geworden. Hier nahmen die wollenen sogenannten Auerstrümpfe ihren Anfang und verbreiteten sich nachmals in's Große. Auch hatte die Au schon zu Ende des vorigen Jahrhunderts ihre eigene Bürgermiliz von etwa 100 Mann, die man am Fronleichnamstag und bei anderen Feierlichkeiten dieser Art zu sehen bekam.

Was die heutige Vorstadt Giesing anlangt, so unterschied man vordem ein Ober- und Untergiesing. Obergiesing hieß das Auf der Isarhöhe, Untergiesing das hinter er alten Hofmark Neudeck gelegene Dorf. In alten Urkunden finden wir Gißing und Giesing, so daß der name entweder von dem  von der Höhe herabströmenden Gew&Auml;ssern oder von den Geißen (Ziegen)

 Seite 51