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München in guter alter Zeit

Zehntes Kapitel - Die Stadt in Waffen

der Hartschiere, die Schweizer- oder Trabanten-Leibgarde mit 299 Köpfen, den Hofkriegsrath, die Kommandantschaft, das Ingenieur- und Artilleriekorps sammt der kurfürstlichen Invaliden-Mannschaft, die damals 84 Mann zählte.

In jener Zeit geschah es auch, daß der Kriegsminister Graf Rumford in der bayerischen Armee eine neue Uniform einführte, und namentlich an die Stelle des bis dahin üblich gewesenen dreispitzigen Hutes das englische Casquet mit der Raupe von schwarzer Wolle und bei den Offizieren von Bärenfell setzte, eine Neuerung, die damals keineswegs allseitigen Beifall fand. Der „nationale“ bayerische Raupenhelm ist also englischen Ursprungs und noch nicht hundert Jahre alt.

Im Jahre 1805 gab es in München zwei Kommandantschaften, eine für den militärischen und eine andere für die bürgerlichen Gegenstände des Militärs und des Platzes, soweit sie sich auf hiesige Vorfälle bezogen. An beide mußten alle Thoranzeigen und Rapporte Morgens und Abends, soweit sie dem Kurfürsten und der Polizeidirektion mitgetheit wurden, eingeschickt werden. Das Leibregiment bezog die Wachen am Schwabingerthor und im Inneren der Residenz, das Regiment Kurprinz die Hauptwache auf dem Schrannenplatz, die Kavallerie das Feuerpiket auf dem Anger und die Artillerie die Wachen des Zeughauses und des Zeughausthores.

Außerdem durchzog die Kavallerie patouillenweise Tag und Nacht die Stadt und en englischen Garten im Interesse der öffentlichen Sicherheit und versah mit der übrigen Garnision nebenher die Cordonsdienste um München, wie sie damals im ganzen Lande eingeführt waren.

Abends, früher oder später, je nach der Jahreszeit, wirbelte der Zapfenstreich und schmetterten die Trompeten zum Abzuge der Soldaten udrch die Straßen der Stadt.

Jede Wachparade wurde von der „Musikbande“ des betreffenden Corps begleitet, welche auch an der Wache selber zwei oder drei Stücke spielte. An den Hoffesten aber oder bei andernen festlichen Anläßen, so wie in den Sommermonaten wuren von den Musikbanden der Infantrie-Regimenter auf dem Schrannenplatz und im Hofgarten unter großem Andrange des Publikums Musikstücke vorgetragen. Auch die Kirchenparaden fanden feierlich und in größter Gala statt.

 

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