Münchner Friedhofsportal

geboren 27.8.1851 (Oldenburg)
gestorben 22.5.1913 (Wendelstein)
Berufsgruppe Wissenschaftler (Wissenschaftler)
Beruf Wissenschaftler
Personenverzeichnis Pott Emil 
Friedhof Nordfriedhof
Straßenbenennung Pottstraße *1947
23. Allach-Untermenzing - Allach-Untermenzing
Lage 45-7-2
Wikipedia Emil_Pott
Emil Pott wurde 62 Jahre alt.
Nach Emil Pott wurde die Straße Pottstraße benannt.

Emil Pott, Sohn eines Hofkapellmeisters, besuchte die Realschule in Graz, erlernte auf einem Betrieb in Niederösterreich die praktische Landwirtschaft und studierte seit 1871 an der Landwirtschaftlichen Akademie in Proskau. 1873 wechselte er an die Universität Göttingen. 1874 wurde er dort mit der Dissertation „Über Neubildung und Individualpotenz“ zum Dr. phil. promoviert. Anschließend war er für 18 Monate als wissenschaftlicher Assistent bei Ewald Wollny an der landwirtschaftlichen Abteilung der Technischen Hochschule München tätig. Ab Ende 1876 beschäftigte er sich auch mit dem Anbau von Hopfen. Er wurde Mitredakteur der „Allgemeinen Brauer- und Hopfenzeitung“. Von 1877 bis 1890 war er Präsident des „Deutschen Hopfenbauvereins“. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge zum Hopfenanbau und 1883 eine kleine Schrift über die Kultur der Braugerste.

1879 erhielt Emil Pott an der landwirtschaftlichen Abteilung der Technischen Hochschule München die Venia legendi für Pflanzen- und Tierproduktionslehre. Seit 1890 führte er den Titel eines außerordentlichen Professors. 1904 wurde er an dieser Hochschule zum ordentlichen Professor für Tierzuchtlehre ernannt. Die Schwerpunkte seiner gesamten Lehr- und Forschungstätigkeit lagen auf den Gebieten der Tierzucht, Tierernährung und Futtermittelkunde.

Emil Pott hat es meisterhaft verstanden, die Ergebnisse der Forschung anschaulich und gemeinverständlich darzustellen. Viele Abhandlungen erschienen in landwirtschaftlichen Kalendern und in Sammelwerken. Sein umfangreichstes Werk ist das 1889 erschienene Handbuch „Die landwirtschaftlichen Futtermittel“, das als dreibändige Ausgabe (1904, 1907, 1909) eine zweite Auflage erlebte. Am bekanntesten in der Fachwelt wurde er mit seinem Buch „Der Formalismus in der landwirtschaftlichen Tierzucht“ von 1899. In dieser „Kampfschrift“ trat er temperamentvoll dafür ein, Tierzucht nach Leistung zu beurteilen und staatliche Leistungsprüfungen bei Rindern, Schafen und Schweinen einzuführen. Trotz massiver Angriffe von traditionellen Tierzüchtern hat dieses Buch erheblich dazu beigetragen, fortan die Aufgaben der landwirtschaftlichen Tierzucht sachgerechter zu bewerten.

Als Liebhaber der alpinen Bergwelt gehörte Emil Pott zu den eifrigsten Mitgliedern des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Mit naturbegeisterten Aufsätzen hat er die alpine Touristik nachhaltig gefördert. Als Sohn eines Musikers war er auch musikalisch begabt und ein geschätzter Gast in Münchner Musik- und Künstlerkreisen. Außerdem war er Ehrenmitglied der internationalen Stiftung des Mozarteums in Salzburg.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Emil_Pott aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Literatur

3980221105 -
Pott Emil
Emil Pott
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Emil Pott, CC BY-NC 4.0