Münchner Friedhofsportal

geboren 02.08.1760 (Ried)
gestorben 04.12.1820 (München)
Berufsgruppe Bildhauer (Kunst und Kultur)
Beruf Bildhauer
Personenverzeichnis Schwanthaler Franz 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Lage 15-13-53/54
Wikipedia Franz_Jakob_Schwanthaler
Deutsche Biographie sfz79618
Franz Jakob Schwanthaler wurde 60 Jahre alt.

Franz Jakob Schwanthaler stammte aus der Bildhauerfamilie Schwanthaler. Er war der Vater von Ludwig Schwanthaler und Onkel von Franz Xaver Schwanthaler. Nach einer Lehrzeit bei seinem Onkel Johann Georg Schwanthaler in Gmunden kehrte er 1778 in sein Elternhaus nach Ried zurück. Hier entstand seine erste selbstständige Entwurfsarbeit für den Entwurf des Hochaltars der Kirche St. Martin in Inny. Sie war noch eine echte Schöpfung im Stil des Rokoko, die in der Werkstatt seines Vaters ausgeführt wurde. Im Jahre 1780 ging er nach Salzburg. Dort erhielt er durch den kurbayerischen Hofbildhauer Augustin Egell einen Ruf nach München, um an den Dekorationen des neuen Hofbibliotheksaales mitzuarbeiten. Danach wechselte er auf Empfehlung zu Ignaz Ingerl nach Augsburg. Dort besuchte er drei Jahre lang die Kunstakademie und erhielt drei Auszeichnungen. 1785 nahm er seinen Wohnsitz erneut in München, wo er nach einer kurzen Lehrzeit bei Roman Anton Boos das Bürgerrecht erlangte. Zu dieser Zeit richtete er sich zusammen mit seinem jüngeren Bruder Anton Schwanthaler ein eigenes Atelier ein, das er 35 Jahre lang, bis zu seinem Tode führte. In diesen Jahren wandte er sich stilistisch immer mehr dem Klassizismus zu. Es folgten Berufungen in andere Städte, z. B. 1795 nach Weimar, die er aber alle ausschlug. Nur schwer etablierte sich der Stil des Klassizismus in der bayerischen Landeshauptstadt. Franz Jakob Schwanthaler war dabei der Protagonist.

Das erste von ihm geschaffene Grabdenkmal, ein Genius vor einer Urne, wurde als ungewohnte und „verderbliche“ Neuigkeit sogar zerstört. Kurze Zeit später setzte sich die Mode der steinernen Grabdenkmäler gegen die bisherigen schmiedeeisernen Kreuze durch, was dem Atelier zu weiteren Aufträgen durch hochrangige Familien verhalf. Sie wurden u. a. auch nach Ansbach, Köfering, Moosburg und Passau geliefert. Neben Steinskulpturen führte Schwanthaler auch Arbeiten in Holz aus. Berühmt sind seine ornamentalen Arbeiten in den Hofgartenzimmern der Münchner Residenz. Daneben schuf er Modelle für die Porzellanmanufaktur Nymphenburg. Sein schlichter und zarter Figurenstil zeigt seinen Höhepunkt in der Figur des Genius ("Harmlos"), der heute noch den Eingang zum Englischen Garten ziert.

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Literatur

3980221105 -
398114256X -

Werke in München

Rumford-Denkmal

Rumford-Denkmal
(1796)

Puto

Puto
(1810)

Harmlos

Harmlos
Galeriestraße
(1803)

Auferstehung

Auferstehung
(1807)

Psyche

Psyche
(1807)