Münchner Friedhofsportal

geboren 13.6.1886 (Memmingen)
gestorben 28.10.1954 (München)
Berufsgruppe Architekten (Kunst und Kultur)
Beruf Architekt
Personenverzeichnis Vorhoelzer Robert 
Friedhof Nordfriedhof
Lage 169-A-29
Wikipedia Robert_Vorhoelzer
Robert Vorhoelzer wurde 68 Jahre alt.
Nach Robert Vorhoelzer wurde die Straße Vorhoelzerstraße benannt.

Robert Vorhoelzer war ein deutscher Architekt, Baubeamter, Leiter des Baureferats der Münchner Oberpostdirektion und Hochschullehrer an der Technischen Hochschule München.

Von 1904 bis 1908 studierte Vorhoelzer Architektur an der Technischen Hochschule München. Nach einem Praktikum beim Landbauamt München wurde er 1910 Assistent an der TH München. 1911 bestand er die Staatsprüfung zum Regierungsbaumeister und bekam eine Stelle als Anwärter für den Betriebs- und Verwaltungsdienst bei der Eisenbahndirektion München. 1913 wurde er dann Angestellter bei der Eisenbahndirektion Augsburg.

Während in der Frühphase seines Werks, etwa beim Postamt Penzberg oder beim Postamt Ismaninger Straße in München der Einfluss des „Heimatstils“ erkennbar ist, zeichnete Vorhoelzer später für zahlreiche entschieden moderne und funktionale Postbauten (Postämter, Auslieferungslager, Wohnungsbauten für Postbedienstete u. a.) im Stil der Neuen Sachlichkeit verantwortlich. Zu diesen zählen beispielsweise das Postamt an der Tegernseer Landstraße in München-Obergiesing, das Postgebäude am Goetheplatz oder das Postamt am Harras in München-Sendling (1931/1932) mit einem von einer Rotunde abgeschlossenen, vorgelagerten weißen Amtsgebäude, hinter dem sich hohe Wohnblöcke erheben, die der Platzwand Tiefe geben. Der durchdachte Bezug, den diese Bauten auf die umgebende Stadtlandschaft nehmen, zeigt Vorhoelzer auch als klugen Stadtplaner. Insbesondere das Erscheinungsbild der Münchener Arnulfstraße wird von zahlreichen Vorhoelzer-Bauten geprägt. Das ehemalige Postamt in Penzberg war das erste Gebäude einer Projektreihe „Landpostamt“.

1930 wurde Vorhoelzer als Professor an die Technische Hochschule München berufen. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde ihm als vorgeblichem „Baubolschewisten“ bereits 1933 der Lehrstuhl entzogen, wenngleich er weiterhin als Architekt tätig war, zum Beispiel entstand in dieser Zeit (1936/1937) unter seiner Leitung die Pfarrkirche Maria Königin des Friedens in Obergiesing. 1939 ging Vorhoelzer auf Empfehlung von Paul Bonatz als Leiter der Architekturabteilung an die Akademie der schönen Künste nach Istanbul, wo er die Nachfolge des verstorbenen Bruno Taut antrat. In Istanbul, wo während des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Architekten wie Clemens Holzmeister, Gustav Oelsner oder Walter Schütte im erzwungenen Exil lebten, konnte sich Vorhoelzer wieder als Lehrer betätigen. 1941 wegen des Vorwurfs der Spionage für Nazi-Deutschland ausgewiesen, er interessierte sich allzu sehr für Luftaufnahmen der Türkei, nahm er danach trotz seines hohen Alters auf deutscher Seite aktiv am Krieg teil.

Nach Kriegsende konnte er zunächst seinen Münchner Lehrstuhl wieder einnehmen und wurde 1946 sogar Rektor der Hochschule. Er wurde aber 1947 nach Vorwürfen, welche die Zeit seines türkischen Exils betrafen, wiederum für ein halbes Jahr vom Dienst suspendiert, ehe er schließlich rehabilitiert wurde. In der Nachkriegsdiskussion um den Wiederaufbau Münchens wies Vorhoelzer darauf hin, dass Teile der Stadt bereits vor dem Krieg sanierungsbedürftig gewesen seien und plädierte für einen radikal neuen Bebauungsplan, der insbesondere auf Flachbau und Hochhaus setzte. Seiner Zeit voraus war er zudem mit der Forderung, die Diskussion um den Wiederaufbau „vor aller Öffentlichkeit“ zu führen. 1952 wurde Vorhoelzer emeritiert, zwei Jahre später starb er im Alter von 70 Jahren an den Folgen einer Operation.

Sein letztes großes Werk war die monumental angelegte Pfarrkirche St. Josef in Dingolfing, die nach seinem Tod 1954 bis 1956 ausgeführt wurde. Für diese Saalkirche entwickelte Vorhoelzer Motive fort, die er bereits bei der Giesinger Kirche „Maria Königin des Friedens“ eingesetzt hatte.

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Werke in München:

  • 1922–1924: Gebäude der Oberpostdirektion an der Arnulfstraße, München
  • 1925–1926: Paketzustellamt an der Arnulfstraße, München
  • 1926–1927: Postamt Ismaninger Straße, München
  • 1926–1927: Postamt Agnesstraße, München (zusammen mit Franz Holzhammer und Walther Schmidt)
  • 1928–1929: Versuchssiedlung des Bayerischen Post- und Telegraphenverbandes an der Arnulfstraße, München (zusammen mit Walther Schmidt und Hanna Löv)
  • 1928–1929: Postamt an der Tegernseer Landstraße, München (zusammen mit Walther Schmidt)
  • 1929: Umbau der Frauengebäranstalt an der Sonnenstraße, München, von Friedrich Bürklein zum Postscheckamt
  • 1929–1931: Postamt und Wohngebäude an der Fraunhoferstraße, München (zusammen mit Walther Schmidt)
  • 1931–1932: Postamt und Wohngebäude am Goetheplatz, München (zusammen mit Walther Schmidt und Franz Holzhammer)
  • 1931–1932: Postamt und Wohngebäude am Harras, München (zusammen mit Robert Schnetzer)
  • 1936–1937: katholische Pfarrkirche Maria, Königin des Friedens, München (zusammen mit Walter Scheteling)
  • 1946–1947: Wiederaufbau der Pfarrkirche „Maria Königin des Friedens“
  • 1949–1954: Wiederaufbau des Hauptgebäudes der Technischen Hochschule München, Verwaltungsbau und Bibliothek.

Literatur

3980221105 -

Grab 1996 aufgelassen!

Bauwerke in München

Postgebäude mit Postamt

Postgebäude mit Postamt
Unsöldstraße
(1927)
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Postgebäude mit Postamt

Postgebäude mit Postamt
Fraunhoferstraße
(1929)
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Postscheckamt

Postscheckamt
Sonnenstraße
(1853)
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Oberpostdirektion

Oberpostdirektion
Arnulfstraße
(1922)
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Paketzustellamt

Paketzustellamt
Arnulfstraße
(1925)
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Postgebäude

Postgebäude
Agnesstraße
(1925)
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Postgebäude

Postgebäude
Am Harras
(1932)
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Postwohngebäue

Postwohngebäue
Plinganserstraße

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Postgebäude

Postgebäude
Bergmannstraße
(1926)
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Postversuchssiedlung

Postversuchssiedlung
Arnulfstraße
(1928)
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Teil einer Wohnanlage

Teil einer Wohnanlage
Burghausener Straße
(1928)
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Teil einer Wohnanlage

Teil einer Wohnanlage
Richelstraße
(1928)
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Teil einer Wohnanlage

Teil einer Wohnanlage
Schäringer Straße
(1928)
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Postgebäude

Postgebäude
Tegernseer Platz
(1928)
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Kath. Pfarrkirche Königin des Friedens

Kath. Pfarrkirche Königin des Friedens
Untersbergstraße
(1937)
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Kath. Pfarrhaus

Kath. Pfarrhaus
Werinherstraße
(1936)
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