Münchner Friedhofsportal

geboren 13.12.1829 (Greifswald)
gestorben 21.01.1902 (München)
Berufsgruppe Mediziner (Gesundheitswesen)
Beruf Mediziner Internist Hochschullehrer Königlicher Geheimer Rat Krankenhausdirektor
Suchbegriffe Krankenhaus 
Personenverzeichnis Ziemssen Hugo Wilhelm von 
Friedhof Alter Südlicher Friedhof
Straßenbenennung Ziemssenstraße *1903
2. Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt - Kliniksviertel
Lage 9-8-51/53
Wikipedia Hugo_von_Ziemssen
Die Grabstätte ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen
Ehrenbürger der Stadt München
Hugo Wilhelm von Ziemssen wurde 73 Jahre alt.
Nach Hugo Wilhelm von Ziemssen wurde die Straße Ziemssenstraße benannt.

Hugo von Ziemssen, Sohn des schwedischen Hofgerichtsrates Wilhelm Karl Ludwig Ziemssen (1786–1842), studierte ab 1848 an den Universitäten Greifswald, Berlin und Würzburg Medizin. In Würzburg war er ein Jahr lang Privatassistent von Rudolf Virchow. Von 1852 bis 1854 studierte er wieder in Greifswald, wo er 1854 promoviert wurde. Das Staatsexamen bestand er 1854 in Berlin „summa cum laude“. Anschließend arbeitete er, zunächst unter Heinrich Haeser, später unter Felix von Niemeyer und Hugo Ruehle, bis 1861 als Assistent in Greifswald. Er habilitierte sich 1856 und wurde 1861 außerordentlicher Professor in Greifswald.

Zwei Jahre später wurde er an der Universität Erlangen Professor der klinischen Medizin und erhielt den Lehrstuhl für Spezielle Pathologie und Therapie. Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 leitete er einen Sanitätszug von Nürnberg nach Frankreich und war, beauftragt von einem Hilfskomitee, in den Hospitälern von Metz tätig.

Ziemssen siedelte 1874 nach München über, wo er einen Lehrstuhl an der Ludwig-Maximilians-Universität München übernahm und Direktor des Städtischen Allgemeinen Krankenhauses (Krankenhaus links der Isar) wurde. Bis 1885 leitete er dort die II. Medizinische Klinik und ab 1885 die I. Medizinische Klinik.[1] 1877 gründete er das erste deutsche klinische Institut. Ziemssen war in München mehrfach Dekan der Medizinischen Fakultät und 1890 auch Rektor der Universität.[2] Er zählt zu den bedeutendsten Medizinern der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und war Autor vieler Fachbücher.

Ziemssen war Vorsitzender des 13. Kongresses für Innere Medizin, der vom 2. bis 5. April 1895 in München stattfand. 1896 war er Vorsitzender der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. 1898 war er Initiator des Lehrstuhls für Hydro-, Mechano-Elektrotherapie und Physikalische Medizin an der Universität München. 1899 wurde er Ehrenbürger der Stadt München.

Mit speziellen elektrophysiologischen Untersuchungen gelang Ziemssen 1882 der Nachweis, dass Stromstöße zu einer Veränderung der Herzfrequenz führen: er stimulierte dabei das Herz der Patientin Catharina Serafin, einer 46-jährigen Tagelöhnerin aus Oberschlesien, das nach der operativen Entfernung eines Ekchondroms der Rippen und Resektion der linken vorderen Thoraxwand nur von einer dünnen Hautschicht bedeckt war, mit Faradayschem und Galvanischem Strom, was zu einer Senkung der Herzfrequenz führte.

In Anerkennung seiner Leistungen wurde 1903 eine Straße nach ihm benannt, die an der heutigen Medizinischen Klinik Innenstadt der Ludwig-Maximilians-Universität liegt. Zudem verleiht die Medizinische Klinik Innenstadt alle 2 Jahre den Hugo Wilhelm von Ziemssen Preis für herausragende wissenschaftliche Publikationen zu medizinischen Fragestellungen. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) verleiht seit 2002 jährlich den Hugo-von-Ziemssen-Posterpreis.

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Hugo Wilhelm von Ziemssen war ein deutscher Internist, Hochschullehrer, Königlicher Geheimer Rat und Direktor des Städtischen Allgemeinen Krankenhauses (links der Isar) in München.

Literatur

B0000BRP1E - Dr.
398114256X - Dr.
Ziemssen Hugo Wilhelm von
Hugo Wilhelm von Ziemssen
Bildrechte: unbekannt, Hugo von Ziemssen Pathologe, als gemeinfrei gekennzeichnet
Ziemssen Hugo Wilhelm von
Hugo Wilhelm von Ziemssen
Bildrechte: © Gerhard Willhalm, Grab - Hugo Ziemsen, CC BY-NC 4.0