Stadtgeschichte München

Hieronymus Johann Paul von Bayer (ab 1824 geadelt) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Professor, der die Entwicklung des bayerischen Rechtswesens maßgeblich beeinflusste. Geboren als Sohn eines Landrichters in Salzburg, studierte er ab 1810 Philosophie und Rechtswissenschaften an der Universität Landshut und promovierte 1812 in Philosophie und 1815 in Rechtswissenschaften.

Nach praktischen Tätigkeiten in Landshut und München erhielt er 1817 ein Staatsstipendium für weiterführende Studien an der Universität Göttingen. 1818 begann er als Privatdozent an der Universität Landshut, wo er bald zum ordentlichen Professor für Zivilprozessrecht aufstieg. Als die Universität 1826 nach München verlegt wurde, wirkte Bayer dort weiter und war mehrfach Rektor (1831–1852).

Neben seiner akademischen Tätigkeit engagierte sich Bayer politisch. 1839 trat er als Vertreter der Universität München in die bayerische Ständeversammlung ein. 1843 forderte er ein bayerisches Zivilgesetzbuch und wurde 1853 zum lebenslangen Reichsrat ernannt.

Sein Hauptwerk, die „Vorträge über den gemeinen ordentlichen Civilprozeß“ (1828), galt lange als Standardwerk. Bis zu seinem Tod 1876 unterrichtete Bayer über fünf Jahrzehnte und prägte Generationen von Juristen.