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Münchner Personenverzeichnis: Bäumer Gertrud

Münchner Personenverzeichnis

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Bäumer
Gertrud Bäumer
Bildrechte: unbekannt, BäumerGertrud1930, als gemeinfrei gekennzeichnet

Gertrud Bäumer (* 12. September 1873 in Hohenlimburg, heute Hagen; † 25. März 1954 in Gadderbaum) war eine deutsche Frauenrechtlerin und Politikerin.

Im Jahr 1919 gründete Bäumer gemeinsam mit Naumann und anderen die Deutsche Demokratische Partei (DDP), deren stellvertretende Vorsitzende sie von 1920 bis 1930 war. 1919 zog sie in die Weimarer Nationalversammlung ein und hatte von 1920 bis 1932 ein Reichstagsmandat, davon in den Jahren 1930 bis 1932 als Mitglied der Deutschen Staatspartei (DStP), in der die Deutsche Demokratische Partei kurz zuvor aufgegangen war. Zu den Reichstagswahlen 1932 kandidierte sie nicht mehr. 1920 war sie darüber hinaus als Ministerialrätin in das Reichsinnenministerium berufen worden, wo sie für die Referate Jugendwohlfahrt und Schulwesen zuständig war. Zudem war sie von 1926 bis 1933 Delegierte der Reichsregierung beim Völkerbund in Genf.

1933, nachdem sie von den Nationalsozialisten ihrer politischen Ämter enthoben worden war, wandte Bäumer sich stärker historischen Studien, Reisen und schriftstellerischen Arbeiten zu. Im Herbst 1933 schrieb sie ihre politische Autobiografie Lebensweg durch eine Zeitenwende, die sie offenbar als „geistige Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“ verstand. Anfang 1934 zog sie mit ihrer zweiten Lebensgefährtin Gertrud von Sanden (1881–1940) ins schlesische Gießmannsdorf (heute Gościszów).

Trotz des 1939 gegen sie ergangenen Redeverbots hielt sie weiter Vorträge, vor allem in evangelischen Kreisen. „Ihr Heim wurde Treffpunkt für Freunde und Zufluchtsstätte für Verfolgte.“. Gegen die scharfe Kritik von Mitstreiterinnen wie Dorothee von Velsen, Anna Pappritz und Marie-Elisabeth Lüders entschloss sie sich ferner, in Zusammenarbeit mit Frances Magnus-von Hausen ihre Zeitschrift Die Frau weiterhin herauszugeben, auch wenn ihr dies im Lauf der Zeit immer größere Zugeständnisse bis hin zur Aufnahme auch nationalsozialistischer Inhalte abverlangte.

Quelle: Wikipedia

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{Karl Stankewitz}