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Münchner Personenverzeichnis: Schlagintweit Adolf

Münchner Personenverzeichnis

Geboren 26.1.1829 [München]
Gestorben 1.1857 [Kaxgar]
Beruf Reisender  Entdecker  Geologe  
Wikipedia
Schlagintweit
Adolf Schlagintweit
Bildrechte: Schlegel, Julius, Adolf von Schlagintweit-Julius (...)Schlegel Julius btv1b84503133 (cropped), als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Adolf Schlagintweit war ein deutscher Reisender und Entdecker. Er wurde auf der Durchreise in Turkestan als vermeintlicher chinesischer Spion verhaftet und enthauptet.

Adolf Schlagintweit war ein deutscher Reisender und Entdecker.

Der Sohn von Joseph Schlagintweit machte 1847 sein Abitur am Wilhelmsgymnasium München. Danach ging er an die Universität Landshut, an der er mit der Dissertation De Cataractarum origine zum Dr. med. promoviert wurde.

Schlagintweit veröffentlichte zusammen mit seinem älteren Bruder Hermann die gemeinsamen Forschungsergebnisse zu meteorologischen und geologischen Beobachtungen in den Alpen (Untersuchungen über die physikalische Geographie der Alpen, Leipzig 1850). Er besuchte dann gemeinsam mit seinem Bruder England und Schottland, bevor sie weitere Untersuchungen der Alpen in Angriff nahmen. Hier scheiterten sie an der Erstbesteigung der Dufourspitze, die höchster Gipfel des Monte Rosa ist, nur knapp.

Schlagintweit habilitierte sich an der Universität München mit der geologischen Aufnahme der Bayerischen Alpen, die er 1852 und 1853 fortgesetzt hatte. Zusammen mit seinem Bruder Hermann veröffentlichte er die Ergebnisse in Neue Untersuchungen über die physikalische Geographie und die Geologie der Alpen (Leipzig 1854).

Die Brüder erhielten durch die Vermittlung von Alexander von Humboldt einen Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. und der Britischen Ostindienkompanie zur weiteren wissenschaftlichen Erforschung Indiens, auf der sie auch ihr jüngerer Bruder Robert begleitete. Über Bombay reiste man durch den Dekkan nach Madras. Adolf und Robert gingen darauf in die nordwestlichen Provinzen und beschäftigten sich seit April 1855 mit der Erforschung der Hochgebirgswelt des Himalaya, insbesondere der Hochpässe und Riesengletscher des westlichen Teils. Am 7756 m hohen Kamet erklommen sie eine Höhe von 6785 m, was einen Höhenrekord für ihre Zeit darstellte.

Den Winter 1855 auf 1856 verbrachten sie mit Untersuchungen auf der indischen Halbinsel und trafen im Mai bei Shimla wieder mit Hermann zusammen. Alle drei wandten sich nun Hochasien zu, wo sie sich einzeln und auch gemeinsam nach Kaschmir, Ladakh und Baltistan begaben.

Adolf Schlagintweit bereiste im Sommer 1857 erneut das Hochland nördlich des Himalaya, überschritt den Kunlun östlicher als seine Brüder im Jahr zuvor und stieg dann nach Turkestan hinab. In der Nähe von Kaschgar wurde er gefangen genommen und am 26. August 1857 ohne Prozess oder Anhörung am Hof des Hodschas Wali Khan als mutmaßlicher chinesischer Spion enthauptet.

Quelle: Wikipedia

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