Münchner Personenverzeichnis

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Christian Seidenbusch (* 15. Juli 1837 in München; † 15. März 1898 ebenda) war ein bayerischer Unterhaltungskünstler.

Zeitgenössische Angaben bezeichnen ihn als Komiker, Liedautor, Komponist und Volkssänger.[1] Im Hauptberufe gelernter Schriftsetzer, beherrschte er aber auch den Noten-Satz. Die Anregung, eigene Lieder und Couplets zu verfassen, erhielt er am Arbeitsplatz: bei den Druckern, in deren Werkstätten Musik und humoristische Texte für die Volkssänger vervielfältigt wurden. Gleichsam an der Quelle sitzend, druckte er seine eigenen Werke heimlich nebenbei und schmuggelte sie unter die ausgehenden Lieferungen. Bald hatte er damit erste Erfolge. Er gab die Schriftsetzerei auf und wurde Volkssänger, der sich mit seiner Gitarre selbst begleitete. So zog er übers Land, erst durch die Wirtshäuser und später in die Singspielhallen, wo er als Humorist im schwarzen Frack auftrat.

Seidenbuschs Gegenstände, die er sowohl in Couplets und Einzelvorträgen als auch in dramatischen Szenen behandelte, waren dem Alltagsleben der kleinen Leute entnommen: sie spielten “im Wartesaal III.Klasse”, vor Gericht, beim Photographen oder bei Festen (wie der Gratulation zum Namenstag), unter Bauern, Kleinbürgern und Handwerksburschen. In den Solovorträgen kamen sprachspielerische Einfälle (wie die Transposition des urmünchnerischen Liedes vom Alten Peter in andere deutsche Mundarten, oder Gedanken darüber, „was sich reimt“), Studien über menschliche Charaktere („Lügen muß man können“, „Die Gutmütigen“) und aktuelle Zeiterscheinungen wie das Veloziped oder die „Vegetarianer“ zum Tragen. Ebenso beherrschte Seidenbusch aber auch die Typenkomik, wenn er „Pantoffelritter“, Strohwitwer oder, den eigenen Stand reflektierend, reisende Künstler auf die Bühne stellte.

Quelle: Wikipedia

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