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Münchner Personenverzeichnis: Schlichtegroll Friedrich von

Münchner Personenverzeichnis

Geboren 8.12.1765 [Waltershausen (Thüringen)]
Gestorben 4.12.1822 [München]
Beruf Bibliothekar  Philologe  Numismatiker  Archäologe  Biograph  
Suchbegriffe Bayerische Akademie der Wissenschaften  
Wikipedia
Schlichtegroll Bayerische Akademie der Wissenschaften
Friedrich von Schlichtegroll
Bildrechte: UnknownUnknown author, Schlichtegroll, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Adolf Heinrich Friedrich Schlichtegroll, ab 1808 von Schlichtegroll, war erster Biograf von Mozart, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philologe, Numismatiker und Archäologe. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof im Glockenbachviertel Münchens. Im Münchner Stadtteil Englschalking ist eine Straße nach ihm benannt.

Von 1790 bis 1806 entstand das Werk, für das Schlichtegroll noch heute in Fachkreisen bekannt ist, der „Nekrolog der Teutschen“. Die Arbeit Schlichtegrolls fand jedoch nicht nur Anerkennung: Goethe und Schiller verspotteten ihn 1797 im Musenalmanach: „Vor dem Raben sehet euch vor, der hinter ihr krächzet, das nekrologische Tier setzt auf Kadaver sich nur“.

1807 folgte Schlichtegroll dem Ruf zum Generalsekretär der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nach München; im September folgten seine Ehefrau und die jüngsten Kinder, wobei seine zwei Söhne auf dem Gymnasium in Gotha blieben. Sein Aufgabengebiet waren die üblichen akademischen Aufgaben sowie die Geschäftsführung und der Auf- und Umbau neuer Einrichtungen der Akademie wie der Bibliothek mit 400.000 Bänden, der Naturaliensammlung, das Kabinett der mathematischen und physikalischen Instrumente, das polytechnische Kabinett, des Botanischen Gartens, des Chemischen Laboratoriums, des Münzkabinetts und der Sternwarte. Für das Münzkabinett konnte er den Erwerb der Sammlung von 5.000 Münzen von Esprit-Marie Cousinéry (1747–1833) in die Wege leiten und vollenden.

1815 gründete er den Polytechnischen Verein in Bayern (PTV), der 1938 aufgelöst und in das Amt für technische Wissenschaften in der Deutschen Arbeitsfront eingegliedert wurde; es handelte sich hierbei um eine technische Begutachtungsstelle staatlicher und kommunaler Behörden und amtliche Auskunftsstelle für gewerblichen Rechtsschutz mit Erteilung von Auskünften unter anderem für die Gebiete Bau-, Berg- und Hüttenwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Verkehrswesen, Graphisches-, Nahrungsmittel- und Genussmittelgewerbe, Chemie-, Papier- und Textilindustrie. Er war auch sehr aktiv an der Förderung des 1819 gegründeten Frankfurter Vereins für ältere deutsche Geschichtskunde beteiligt.

Am 22. Oktober 1823 wurde Cajetan Weiller als sein Nachfolger in das Amt des Generalsekretärs der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Ein hohes Interesse hatte er am Schulwesen und so nahm er regelmäßig an den öffentlichen Prüfungen zum Schluss eines Studienjahres teil, besuchte die Ausstellungen mit den Arbeiten der Freischulen und war bei den Preisverteilungen anwesend.

Ein außerordentliches Interesse entwickelte er auch an der Erfindung der Lithografie, mit der er sich bereits kurz nach seiner Ansiedlung in München beschäftigte; er förderte den Erfinder, Alois Senefelder, und verfolgte die einzelnen Stufen der Weiterentwicklung. So entstand auch, auf seinen Vorschlag hin, dass Lehrbuch der Steindruckerei mit Musterblättern, zu dem er das Vorwort schrieb.

1808 wurde er von König Max Joseph zum Ritter erhoben, 1813 folgte der erbliche Adel. 1812 wurde Schlichtegroll auch mit den Präsidentengeschäften der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie mit der Leitung der Bibliothek der Akademie betraut. Im selben Jahr wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 1815 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.

Quelle: Wikipedia

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Straßenbenennung

Schlichtegrollstraße  13. Bogenhausen (Englschalking)

Grabstätte

Grabstätte - Friedrich von Schlichtegroll Alter Südlicher Friedhof
Sektion: M rechts - Nummer: 213
* 08.12.1765 (Waltershausen (Thüringen))
† 04.12.1822 (München)

{Karl Stankewitz}