Alte Quellen

St. Antoniuskirche


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Quelle Zauner - München in Kunst und Geschichte (36)
Jahr 1914
Straße Kapuzinerstraße 67

St. Antomuskirche (Klosterkirche am Hauptkloster der Kapuziner), Kapuzinerstraße 67.

Geschichte. Schon 1600 erbaute Kurfürst Maximilian I. nächst der Herzog Maxburg den Kapuzinern ein Kloster, das bei der Säkularisation 1802 abgebrochen wurde. 1846 wurde der Orden von neuem nach München gerufen und ihm die „Schmerzhafte Kapelle“ samt einem Bauplatz daneben für ihr Kloster gegeben. Herzog Wilhelm IV. errichtete um 1540 außerhalb des Sendlingertores an Stelle einer alten, noch von Herzog Albrecht IV. restaurierten Feldkapelle „zum leidenden Heiland“ eine größere Passionskapelle; 1702 wurde diese abgebrochen und dafür eine ansehnliche Rotunde als „Schmerzhafte Kapelle“ erbaut, in die dann das Bild „zum leidenden Heiland“ aus der Passionskapelle übertragen wurde; 1846 erweiterten die Kapuziner diese Kapelle durch drei Altarapsiden, sowie durch einen einschiffigen romanischen Vorbau [JW]. Neben dieser entstand die große „Antoniuskirche“. 

Kunst. Erbaut 1893/95 nach den Plänen von Dietrich und Voigt in romanischen Formen. Grundriß: Langhaus mit Tonnengewölbe; unter den Pultdächern zwei Abseiten für Seitenkapellen; östlich halbkreisförmige Apsis, westlich Pfeiler-Vorhalle; auf dem Ostgiebel ein Dachreitertürmchen.

Apsis-Schmuck: Tempera-Gemälde von Kastner- Wien „Der Kirchenpatron St. Antonius als Fürbitter“; Mittelgruppe: Maria, mit dem Jesuskind und der hl. Antonius; obere Gruppe: Gott Vater und der hl. Geist umgeben von Engeln, links und rechts in acht Medaillons heiliggesproehene Ordensgenossen des hl. Antonius; links von der Mittelgruppe Heilige anderer Orden, rechts Heilige aus weltlichen Ständen;, unten Gruppe der Schutzflehenden (darunter der Stifter des Bildes, Erzbischof Antonius von Thoma): An der linken Chorwand „Christus als Hohepriester“, rechts „Christus als guter Hirt“ sowie 4 Engel mit den. Symbolen der 4 letzten Dinge (Tod, Gericht, Himmel und Hölle); am Triumphbogen S. Petrus und Paulus, dazwischen die Darstellung der 7 hl. Sakramente. Wandbilder im Hauptschiff, links (aus dem Leben des Hauptpatrons der Kirche St. Antonius): die marokkanischen Märtyrer, die Ordenseinkleidung des hl. Antonius, das sog. Eselswunder, die Fischpredigt, die Erscheinung des Christkindes, Tod des Heiligen; rechts (aus dem Leben des Nebenpatrons der Kirche St. Laurentius von Brindisi): die Kinderpredigt, der Meeressturm, die Türkenschlacht, Laurentius als Klostergründer, Erscheinung des Christkindes, Tod des Heiligen. Hochatlar (von Architekt Müller)-, reicher Tabernakelaufbau mit Kreuzigungsgruppe als Bekrönung; im Aufbau Relief des „alttestamentlichen Opferaltars mit Moses und Aaron“ und „Kirche und Synagoge“; darunter Adam und Eva neben dem „Baum der Erkenntnis“; links vom Kreuz die Statue des Kapuzinerheiligen Joseph von Leonissa (darunter Relief der Kreuzauffindung), rechts der Kapuzinerheilige Joseph von Cadix (darunter Relief der Kreuzerhöhung). Links und rechts vom Tabernakel in Nischen (nur an Werktagen ausgestellt) 6 Statuen anderer Kapuzinerheiliger. Am Antipendium 5 auf das hl. Meßopfer bezügliche Reliefs: Mannaregen, eherne Schlange, des Moses Felsenschlag, Abrahams Opfer. Am dritten Seitenaltar rechts (Altar des hl. Laurentius von Brindisi) das berühmte Gemälde mit der „hl. Sippe“ von Peter Candid, aus 1602; ursprünglich im alten Kapuzinerkloster am Lenbachplatz, im Auftrag des Kurfürsten Maximilian I. gemalt (auf Holz): in der Mitte Maria mit dem Kind auf dem Schoß, das sich segnend zum knienden kleinen Johannes wendet; links St. Elisabeth, gegen Jesus sich neigend und den Johannesknaben gegen das göttliche Kind vorschiebend; im Hintergrund St. Joseph. (Vor diesem Bilde las in München 8t. Laurentius von Brindisi oft die hl. Messe, wobei ihm Kurfürst Maximilian öfter ministrierte). Kreuzweg, entworfen von Kästner- Wien. Als Fassadenschmuck die Steinfiguren der Ordenspatrone St. Franziskus von Assisi und St. Fidelis von Sigmaringen (von Ant. Hess). [„Bilderschmuck der Antoniuskirche“ von Pater Angelikus (Selbstverlag); R u. KB].


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