Alte Quellen

Auerkirche Maria Hilf


Warning: Undefined variable $autor in /var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/quellen/d_quellen.php on line 148
Quelle Zauner - München in Kunst und Geschichte (39)
Jahr 1914
Straße Mariahilfplatz

Auerkirche Maria Hilf, am Mariahilfplatz. Geschichte. Neben der 1463 aus Anlaß eines hier angeschwemmten Kruzifixes erbauten Kreuzkirche (im 17. Jahrh. abgebrochen) wurde 1629—31 eine geräumigere Kirche erbaut und „Maria Hilf“ genannt, weil hier ein als wundertätig verehrtes Gnadenbild der Muttergottes ausgestellt war. Die Statue (elegante Figur aus dem 16. Jahrh., Körper aus Stein, Kopf und Hände aus Elfenbein [KB]) brachte der Edle von Rottaw (nach ihm die „Rottaustraße“) aus Paris mit. Die Kirche wurde 1839 abgebrochen und das Gnadenbild in die jetzige Pfarrkirche übertragen.

Kunst. Neugotische Hallenkirche, 1831 —39 von Ohlmüller erbaut; durch 16 Pfeiler in 3 Schiffe geteilt (Pfeiler mit je 8 Diensten geschmückt, die jedoch dadurch weniger energisch wirken, daß die Zwischenräume zwischen ihnen nicht ausgekehlt sind [üb]). Chorabschluß in 5 Achteckseiten. Chorumgang nach dem Vorbild der Frauenkirche durch Engerstellen des letzten Pfeilerpaares vermittelt (im Erdgeschoß durch die hereingezogene Sakristei aufgehoben). Stattliche Westfassade: reich gegliedert mit fialengeschmückten Strebepfeilern und Wimpergen; Portal durch einen mit Wimpergen ausgestalteteu Spitzbogen erhöht; darüber mächtiges Radfenster; rechts und links ein Wimpergfenster mit großer Rosette darüber. Der schöne 81 m hohe Turm gemahnt in maßvollem Reichtum und seinen gelungenen Verhältnissen, im Uebergang vom Viereck zum Achteck wie im durchbrochenem Helm (Steinpyramide mit reichem Maßwerk) ans Vorbild des Freiburger Münsters. Mangels eines vortretenden Querschiffes gliedern die nach außen gelegten Streben wohltätig, wozu auch die polychrome Musterung des Daches in buntglasierten Ziegeln beiträgt, die statt wirklicher Fenster-Wimperge angebracht ist. Hauptschmuck die 19 je 15 m hohen Glasgemäldefenster, Geschenk König Ludwigs I., entworfen unter Leitung des Kunstmalers H. ließ, hergestellt von Ainmiller in der kgl. Glasmalereianstalt (Entwürfe in der Neuen Pinakothek), mit Darstellungen aus dem Leben Mariä (Heimkehr Joachims, Geburt Mariä, ihr erster Tempelgang, Vermählung mit Joseph, Verkündigung, Heimsuchung, Hl. 3 Könige, Verheißung des Simeon, Flucht nach Egypten, Jesusknabe im Tempel, Hochzeit zu Kana, Abschied Christi von seiner Mutter, Kreuztragung, Kreuzigung, Grablegung). Ausstattung gefertigt von Schönlaub, entworfen von Ohlmüller: Hochaltar ohne Flügel mit Doppeltabernakel und Figuren (in der Mitte Kreuzigungsgruppe, rechts König Ludwig IX. der Heilige von Frankreich mit Kirchenmodell [Erinnerung an den Stifter der Glasgemälde], links die hl. Theresia [Patronin der Königin]). Seitenaltäre: links St. Joseph mit 3 Reliefs (Joseph, Maria und Anna), rechts Franz v. Paula (Ordensstifter der Paulaner) mit St. Corbinian und Bonifazius; auf diesem Altar das alte Gnadenbild. Unter der Orgelempore Grabstätte des Erbauers Ohlmüller, 10 Jahre nach dessen Tod auf Wunsch König Ludwigs hier beigesetzt [F, Rb],


 Bauwerke in München

Weitere Bilder im Umkreis...