Alte Quellen

St. Anna-Pfarrkirche


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Quelle Reber - Bautechnischer Führer durch München (99)
Jahr 1876
Straße St.-Anna-Platz

Die St. Anna-Pfarrkirche der St. Anna- (Lehel) Vorstadt mit Franziskaner-Kloster, 1727—1730 für die Hieronymiter erbaut (vgl. Baugeschichte S. 52). Der Haupttheil der Kirche besteht aus einem Flachkuppelbau vnn ovalem Grundplan, von acht Pfeilern mit barocker Pilastrirung getragen - zwischen welchen sich Altar-Nischen von verschiedener Breite und Tiefe befinden. Die Stuccaturen und Malereien sind von den Gebrüdern Asam, Egidius dem Stuccator, und Cosmas Damian dem Maler. Die Hieronymiten mussten bei der Secularisation 1805 das Kloster räumen, und nachdem dasselbe bis 1827 Kasernzweeken überwiesen war. erhielten es die Franziskaner aus Ingolstadt, deren Orden König Ludwig I. in Anerkennung seiner patriotischen Haltung in den Tagen Kaiser Ludwig IV. für den Verlust des alten Münchener Ordenshauses am Max-Joseph-Platz, wo sich die Conventualen dem Avignon’schen Papstthum einmüthig widersetzt hatten, entschädigt wissen wollte (vgl. Baugeschichte S. 25). Für eine Pfarrkirche von zu ärmlicher äserer Erscheinung, denn nur ein ganz schlichtes Thürmchen schmückte das Aeussere, erlangte die Kirche endlich gleichzeitig mit der Inangriffnahme der benachbarten Maximilianstrasse eine neue zweithürmige Fronte im modern romanischen Styl 1850—1855 nach den Entwürfen von Oberbaurath v. Veit.


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