Alte Quellen

Die Kreis-Irrenanstalt


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Quelle Nagler - Acht Tage in München (89)
Jahr 1863
Straße Auerfeldstraße

Die Kreis-Irrenanstalt aus den Lüften ist eine Schöpfung der neuesten Zeit. Früher war die städtische Irren-Anstalt in Giesing, deren Haus jetzt die Unheilbaren vom Gasteige beherbergt.  Das von ihnen früher bewohnte sogenannte Leprosenhaus auf dem Gasteige wurde von König Maximilian II. angekauft und 1862 demolirt, da die neuen Anlagen bis dahin reichen werden. Das nach dem Plane des k. Kreis-Baubeamten K. Reuter nach der Angabe des Oberbaurathes v. Voit von 1888/89 erbaute neue Irrenhaus ist im großartigen Maßstabe angelegt, wird aus Kreisfonds erhalten, und ist also eine königliche Anstalt. Zu Grunde liegt das Kapital des ehemaligen St. Rochus-Spitals, und was seit 1819 die magistratische Verwaltung erworben hatte. München besaß bis zum Jahre 1800 keine eigene Irren- Anstalt. Das Elisabethen-Herzog-Spital war zwar ursprünglich für wahnsinnige Kranke bestimmt, nahm aber auch körperlich Leidende und Blödsinnige auf. Ebenso war das zum gleichen Zwecke geschaffene Narrenhaus bei dem heil. Geistspitale nur eine Zugabe zur Pfründenanstalt. Erst 1800 wurde das Hospital in Giesing für Irren eingerichtet. Doch war es keine eigentliche Irren-Heilanstalt, wie das gegenwärtige neue Institut. Es ist damit eine sehr schön ausgestattete Kirche verbunden, welche den 16. Mai 1860 eingeweiht wurde. Es wurde damit der erste Versuch mit Stahlglocken gemacht, welche einen außerordentlich schönen Klang geben.


 Bauwerke in München
Die Kreis-Irrenanstalt Irrenhaus

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