Alte Quellen

Das Rathhaus


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Quelle Nagler - Acht Tage in München (156)
Jahr 1863
Straße Marienplatze 18

Das Rathhaus, am Marienplatze Nr. 18, zerfällt in zwei, durch das alte Thalbnrgthor verbundine Häuserkomplexe. Das südlich vom Thunne gelegene, ursprünglich nicht zum Rathhause bestimmte Gebäude wurde 1443 mit dem anstossenden Privathans Nr. 3, in welchem das städtische Archiv sich befindet, in Verbindung gebracht. Der Bau mit dem großen Saale nördlich vom Thurme fällt bald nach 1313, mag aber später erweitert worden seyn.. Das großartige Tonnengewölbe, ein Sprengwerk von Holz, wurde erst von 1478 — 1474 eingebaut. Ehedem mit Zinnen versehen, erhielt dieses Gebäude von 1779—1780 jenen zopfigen Anstrich, wie ihn die hier beigefügte Vignette zeigt. Der Thurm wurde 1862 in der jetzigen Gestalt hergestellt, und im Mai 1863 begannen die Arbeiten zur Restauration des großen Rathhauses nach dem Plane des städtischen Ingenieur A. Zenetti. Die Fayade gegen den Marienplatz hin wird die Statue des Kaisers Ludwig des Bayern, jene nach dem Thale zu die des Herzogs Heinrich des Löwen zieren. Der Bildhauer Conrad Knoll hat die Standbilder bereits vollendet. Das Gemälde um die Uhr des Thurmes ist von Franz Seitz ausgeführt. Das Rathhaus litt zu wiederholten Malen durch Brand, sowie die Umgebung desselben. Wir verweisen aber hier nur auf die topogr. Geschichte der Stadt S. 81. Auf dem großen Rathhaussaale sind seit einigen Jahren die Modelle Schwanthaler's zu den ehernen und vergoldeten Ahnenstatuen des bayerischen Herrscherhauses im Thron-Saale der k. Residenz. Im kleinen Rathhaussaale sind vier Gemälde mit Ansichten von München mit den früheren äußeren Stadtthoren, und ein großes Gemälde mit einem Turnier von 1360. Im Sitzungssaale der Gemeindebevollmächtigten werden zwölf Zeichnungen von A. Lebschbe aufbewahrt. Sie enthalten Ansichten älterer Gebäude und Lokalitäten, welche verschwunden sind. Seit dem Jahre 1859 bestehen die neuen Läden im Durchgänge des großen Rathhauses.

Vor dem Rathhausthurme links im Thal ist das Haus Nr. 1 mit einem alten Relief geziert. Es stellt einen in der Wüste brüllenden Löwen vor, und die ganz unbegründete Sage machte das Haus zur Residenz des Herzogs Heinrich des Löwen. Es wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut, und das Steinbild des Löwen kommt von dem alten herzoglichen Löwenzwinger an der Ludwigsburg, dem alten Hof. Das Eckhaus an der Altenhofgasse hat noch heutzutage den Beinamen „am Löweneck."


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