Alte Quellen

Das Schwanthaler-Museum


Warning: Undefined variable $autor in /var/www/vhosts/stadtgeschichte-muenchen.de/httpdocs/quellen/d_quellen.php on line 148
Quelle Nagler - Acht Tage in München (176)
Jahr 1863
Straße Schwanthaler-Straße 33

Das Schwanthaler-Museum, an der Schwanthaler-Straße Nr. 33, umfaßt den größten Theil der Modelle des im Jahre von München 1848 im 47. Jahre verstorbenen Professors Ludwig v. Schwanthaler. Sie sind ein Vermächtniß desselben au die k. Akademie der Künste, welche einen eigenen Conservator aufstellt, jetzt in der Person des Bildhauers Hautmann. Man findet hier monumentale Standbilder hoher Fürsten und berühmter Männer jeder Categoric, Büsten und Bildnißmedaillons, Statuen und Reliefs verschiedener Art, die Gruppen der Giebelfelder der Walhalla, und des Kunstausstellungsgebäudes, die Metopen der Ruhmeshalle, den kolossalen Kopf der Bavaria, das Modell zum Nibelungen-Tafelaufsatz des Königs Maximilian II. u. s. w. In diesem Museum bewundert man den erfinderischen Geist des großen, zu früh verschiedenen Künstlers.

Gegenüber ist das Atelier Schwanthalers, in welchem alle diese Werke, und noch andere geschaffen wurden. Auch in diesen Arbeitssälen sind noch viele Gypsmodelle vorhanden, und darunter solche von Cabinetsstatuen mythologischen Inhalts von höchster Schönheit. Bon allen diesen Werken sind Modelle in drei Größen vorhanden, und außerdem noch viele andere Statuen, Modelle und Reliefs, welche der Sammlung des Museums fehlen. Der äusserst produktive Künstler hatte Bestellungen für viele Jahre hinaus, und daher wurden sie nach seinem Tode im Atelier unter Leitung des im Jahre 1854 ebenfalls verstorbenen F. X. Schwanthaler ausgeführt. Es blieb aber auch jetzt noch vieles zu schaffen übrig, so daß noch gegenwärtig das Atelier reich an Kunstwerken ist, in welchen L. v. Schwanthalers Geist wirkt.

Einzig in ihrer Art ist die sogenannte Humpenburg im südlichen Theile des Wohnhauses, wo der große Künstler im geselligen Kreise von Freunden und Genossen seine vergnügtesten Abende zubrachte. Zu dem Hort der Burg ernannte er im Testamente den Dichter, Künstler und Oberstceremonienmeister Franz Grafen von Pocci.

Die Zeit, um sowohl das Museum, als das Atelier zu besuchen, ist im Tagesanzeiger angegeben.


Schwanthaler-Museum
Schwanthaler Ludwig von

Weitere Bilder im Umkreis...