Kunst & Kultur

Name Fedor Stepun
Stadtbezirk 12. Schwabing-Freimann
Stadtbezirksteil Schwabing-Ost
Straße Ainmillerstraße 30
Personen Stepun Fedor  
Künstler:innen Neubauer-Woerner Marlene
Kategorie Literatur  Soziologe  
Rubrik Denkmal Gedenktafel 
Fedor Stepun
© Gerhard Willhalm, Gedenktafel - Fedor Stepun, CC BY-NC 4.0

   

FEDOR STEPUN
1884 - 1965
SOZIOLOGE SCHRIFTSTELLER
HOCHVERDIENT UM DIE VERMITTLUNG
RUSSISCHER KULTUR IN DEUTSCHLAND
WOHNTE SEIT 1952
IN DIESEM HAUS

Fedor Stepun (1884–1965) war ein russisch-deutscher Philosoph, Schriftsteller und Soziologe, der nach der Oktoberrevolution aus Russland emigrierte. In München spielte er eine wichtige Rolle im intellektuellen und kulturellen Leben der Stadt, insbesondere in den 1920er und 1930er Jahren.

Stepun lehrte an der Universität München und war ein bedeutendes Mitglied der russischen Emigranten-Community. Er war auch mit anderen russischen Intellektuellen und Schriftstellern in München eng verbunden, darunter Dmitri Mereschkowski und Zinaida Hippius. In seinen Schriften und Vorlesungen setzte sich Stepun intensiv mit der Krise der europäischen Kultur und den Herausforderungen der Moderne auseinander. München diente ihm dabei als wichtiger Ort des intellektuellen Austauschs und der Reflexion über die politischen und sozialen Umbrüche seiner Zeit.

Wikipedia

Fedor Stepun war ein russisch-deutscher Literat, Soziologe, Philosoph und Politiker.

Die Familie Stepuns war deutscher und litauischer Herkunft. Fedor Stepun verlebte seine Kindheit auf dem Landgut seines Vaters, der Direktor einer Papierfabrik war. 1900 machte er einen, dem Abitur vergleichbaren, Abschluss an der Technischen Hochschule St. Michael in Moskau. 1901 trat er bei einer Artillerie-Division in den Militärdienst ein. Danach ging er zum Studium nach Deutschland, absolvierte aber 1904 noch eine weitere militärische Ausbildung in Russland.

Stepun studierte zunächst Philosophie in Heidelberg und schrieb seine Dissertation im Jahre 1910 bei Wilhelm Windelband. Mit Max Weber und Georg Simmel gründete er die Zeitschrift Logos, die gleichzeitig in Petersburg und in Tübingen erschien.

Nach seiner Rückkehr und einer weiteren militärischen Ausbildung (1911) nahm Stepun ab 1914 als Offizier am Ersten Weltkrieg teil. Erst zu diesem Zeitpunkt nahm er die russische Staatsbürgerschaft an. 1917 betätigte er sich nach der Februarrevolution im Arbeiter- und Soldatenrat.

Nach der Oktoberrevolution wurde er nach einer Haft 1922 ausgewiesen, da er in der Regierung der Februarrevolution unter Alexander Fjodorowitsch Kerenski tätig gewesen war und als Gegner der Bolschewiki galt. Er befand sich bei der Ausweisung zusammen mit den ebenfalls Zwangsausgesiedelten Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew, Sergei Nikolajewitsch Bulgakow und Iwan Alexandrowitsch Iljin auf dem sogenannten Philosophenschiff.

Stepun war dann ab 1926 als Professor für Soziologie an der Technischen Hochschule Dresden tätig, bis er 1937 von den Nationalsozialisten aus dem Staatsdienst entlassen und mit einem Rede- und Schreibverbot belegt wurde.

Stepun blieb in Deutschland (Dresden und Rottach) und schrieb während der Kriegsjahre seine Memoiren.

Im Oktober 1946 wurde er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Honorarprofessor für russische Geistesgeschichte. Er lehrte bis 1964 und entfaltete zudem eine rege Vortragstätigkeit, besonders in der Schweiz und in Skandinavien, aber auch für deutsche Rundfunksender. Beim 10. Deutschen Soziologentag 1950 in Detmold war Stepun neben Helmut Schelsky Hauptreferent.

Der orthodoxe Stepun, nach dem alle Erfassung der Wirklichkeit darauf gerichtet sein müsse, die Richtigkeit der Tatsachen festzustellen, in allen Urteilen die Gerechtigkeit zu suchen, nach der Stimmigkeit in der Vielfaltigkeit der Erkenntnisse und Erfahrungen zu trachten und nach der Wahrheit zu suchen, sah das Christentum von allen Weltreligionen als die an, der am meisten die Synthese von Glauben und Wissenschaft gelungen sei.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Fedor_Stepun aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


{Karl Stankewitz}