Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Archäologie München - Tafel 4 |
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Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Stadtbezirksteil | Graggenau |
Straße | Max-Joseph-Platz |
Objekt | 0 |
Jahr | 2024 |
Suchen | Nonnen |
DIE NONNEN VOM MAX-JOSEPH-PLATZ Längst vergessen - keine Spur im Münchner Stadtbild erinnert noch an das einstige, weithin berühmte Franziskanerviertel an der Stelle des heutigen Max-Joseph-Platzes in unmittelbarer Nähe des Hofes. Das Männerkloster und die beiden Frauenklöster bestanden seit dem 13. Jahrhundert, bis sie 1802 der Säkularisation weichen mussten. Die Frauen lebten zunächst in freier Gemeinschaft als Seelschwestern, waren jedoch der geistlichen Obhut der Franziskaner unterstellt. Sie widmeten sich der täglichen Krankenpflege, Sterbebegleitung und den Totengebeten. Mit verschiedenen Reformen erhielten die Schwestern im Lauf der Zeit strengere Ordnungen. So wurden 1483/84 die Profess und die drei Gelübde der Armut, Keuschheit und des Gehorsams eingeführt, 1621 die ewige Klausur. Ab diesem Zeitpunkt lebten die Schwestern ausschließlich innerhalb ihrer Klostermauern und verschwanden gänzlich aus dem Münchner Stadtbild. Bei einer Ausgrabung anlässlich von Erdarbeiten zur Erweiterung der Tiefgarage unter dem Max-Joseph-Platz wurde 1982 die Gruft der Frauenklöster gefunden. Sie war 1714 unter der Franziskanerkirche errichtet worden. Die Gräber waren mit Beigaben wie Papierblumen, Christusfiguren, Michaelsmedaillen, Rosenkränzen und Figürchen ausgestattet. Ein Teil der Funde ist in der neuen Dauerausstellung der Archäologischen Staatssammlung zu sehen. Quelle: Infotafel vor Ort |