Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Archäologie München - Tafel 8 |
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Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Art | Infotafel |
Stadtbezirksteil | Graggenau |
Straße | Dienerstraße |
Objekt | 0 |
Art | Infotafel |
Jahr | 2924 |
Suchen | Marienhof |
UNZERSTÖRBARES GESCHIRR Auf dem Areal des ehemaligen Cafes Deistler im Eckhaus Diener- und Schrammerstraße erinnerten Reste von Utensilien an einen Alltag, dem der Krieg ein jähes Ende setzte. Geschirr war im Keller vor den Bomben in Sicherheit gebracht worden und bestand fort, wenn auch mit Spuren: Serviergeschirr aus Metall wurde verbogen, eine Glasflasche von der Hitze gar geschmolzen und verformt. Als Ensemble sind diese Objekte ein eindrückliches Denk- und Mahnmal. Ein weiterer bemerkenswerter Fund kommt aus Schacht 1 an der Schrammerstraße. Aus ihm stammen Scherben, die zum ältesten Typ mittelalterlicher Keramik aus der Münchner Innenstadt gehören. Außerdem kam hier ein 700 Jahre alter, fast un- versehrter Topf von 19 Zentimetern Höhe zutage. Rußspuren bezeugen, dass er zum Kochen auf einem Herd mit offener Flamme verwendet wurde. Das Resultat seines letzten Gebrauchs ist noch in ihm enthalten: Eine klumpige Masse, die nahezu versteinert am Ton klebt. Mit bloßem Auge sind Kirsch- und Pflaumensteine erkennbar, daneben wurden Äpfel und Beeren nachgewiesen. Anscheinend hat hier jemand Mus eingekocht - und dabei die Zeit vergessen. Die teerartige Klebemasse war wohl der Grund dafür, dass der nunmehr unbrauchbare Topf im Schacht entsorgt wurde. Dort in der Tiefe hat er die Jahrhunderte und die Weltkriegsbomben sicher überstanden. Geschirr und Topf sind in der neuen Dauerausstellung der Archäologischen Staatssammlung zu sehen. Quelle: Infotafel vor Ort |