Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Neues Rathaus |
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Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Art | Infotafel |
Stadtbezirksteil | Graggenau |
Straße | Marienplatz |
Objekt | 0 | Neues Rathaus |
Art | Infotafel |
Suchen | Neues Rathaus |
Neues Rathaus An der Nordseite des Marktplatzes, des heutigen Marienplatzes, standen ursprünglich Bürgerhäuser. Das westliche Eckhaus gehörte im 14. Jahrhundert der Familie Schönecker und erhielt wohl aufgrund eines einem Lindwurm ähnelnden Wappentiers dieser Familie den Namen „Wurmeck". Im dritten Haus von Westen befand sich im 16. und 17. Jahrhundert der Gasthof „Zur goldenen Krone", in dem vermutlich 1632 König Gustav Adolf von Schweden übernachtete. Im vierten und dritten Haus von Osten befand sich seit 1554 und 1559 der Amtssitz der Landstände Oberbayerns. 1733 erwarben die Landstände auch das Nachbarhaus im Osten. Das östliche Eckhaus diente seit 1428 als Ratstrinkstube. 1807 fiel es ebenfalls an die Landschaft. Nach der Aufhebung der Landschaft übernahm die Regierung von Oberbayern deren Gebäudekomplex. 1865 erwarb die Stadt München die Gebäude der Regierung von Oberbayern und schrieb einen Wettbewerb für einen Rathausneubau aus, aus dem jedoch kein Sieger hervorging. 1866 erhielt Georg von Hauberrisser den Auftrag zur Ausführung seines überarbeiteten Wettbewerbsbeitrags. Sein Entwurf wurde ab 1867 verwirklicht. Die Hauptfront am Mar/enplatz mit einer Mittelloggia und einem Prunkgiebel zeigt sich in damals heftig umstrittenen Formen der flandrischen Gotik. Die Verwaltung bezog den neuen Rathausbau1874, während der Innenausbau bis 1881 andauerte. Von 1889 bis 1892 wurde ein Erweiterungsbau nach Norden errichtet. Ein dritter Bauabschnitt im Westen folgte von 1899 bis 1909. Ein 85 Meter hoher Turm am Marienplatz mit einem 1904 von Konsul Karl Rosipal gestifteten Glockenspiel führt in den großen Prunkhof mit der früheren Kassenhalle, der heutigen Rathausgalerie, im Erdgeschoss und der Bibliothek im dritten Obergeschoss. Für die Erweiterungsbauten war ebenfalls Hauberrisser verantwortlich. Von 1933 bis 1945 diente das Neue Rathaus als zentraler Repräsentationsort der nationalsozialistischen „Hauptstadt der Bewegung". Im 2. Weltkrieg wurde der Rathauskomplex schwer beschädigt, der Nordtrakt wurde teilweise zerstört. Nach Plänen von Hermann Leitenstorfer erfolgte bis 1953 der Wiederaufbau in vereinfachten und am Nordflügel in veränderten Formen. Das Dachgeschoss wurde an vielen Stellen zu einem vierten Obergeschoss ausgebaut. Von 1975 bis 1983 wurde der plastische Fassadendekor am Marienplatz rekonstruiert. 2002 erhielt das Dach wieder seinen Ziergitteraufsatz. Quelle: Infotafel vor Ort |