96. Kurfürstin Maria Amalia von Bayern


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Maria Amalie Josefa Anna von Österreich war die jüngste Tochter Kaiser Josephs I. und der Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg. Sie war die Gemahlin des bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht, der als Karl VII. Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation wurde.

Maria Amalia war klein gewachsen, selbstbewusst, lebenslustig, liebte die Jagd und ihre Hunde. 1717 lernte sie ihren zukünftigen Mann Karl Albrecht kennen, der auf seinem Weg zu einem Feldzug gegen die Türken in Belgrad auch Wien besuchte. So nutzte er die Zeit seines Aufenthalts um politische Kontakte zu pflegen und lernte die gesamte kaiserliche Familie kennen. Eine zweite „Feuertaufe“ Karl Albrechts gegen die Türken erfolgte 1718. Auf dem Rückweg von Belgrad erfolgte ein zweiter Besuch in Wien. Aus finanziellen und dynastischen Gründen strebte Bayern eine Vermählung mit einer Habsburgerin an. So bemühte sich Karl Albrecht um die im Gegensatz zu ihrer Schwester lebhaftere Marie Amalie, obwohl ihm die politisch interessantere, jedoch kränkliche Erstgeborene Maria Josepha bereits versprochen war.

Die Trauung fand am 5. Oktober 1722 in Wien statt. Sie und Karl Albrecht hatten zuvor auf jegliche Erbansprüche von Habsburger Seite aus verzichtet. Die Kaisertochter erhielt eine reiche Mitgift, u. a. Schmuck im Wert von 986 500 Gulden. Während die kirchlichen Feierlichkeiten einen Höhepunkt darstellten, waren die übrigen Festlichkeiten in Wien viel weniger prachtvoll als die Feste, mit denen man in München das Beilager der Jungvermählten feierte. Sie dauerten vom Einzug des Paares am 17. Oktober bis zum 4. November 1722 und verschlangen 4 Millionen Gulden. Johann Jakob Moser, ein Zeitgenosse beschrieb die Beziehung: „Mit dieser Gemahlin lebte der Herr gantz vergnügt. Denn sie wuste sich mit der Zeit in sein Naturell überaus wohl zu schicken, und hatte fast durchgehends eine seiner Neigung gleiche Gemüths-Art.“

Im Mai 1727 bekam sie zur Geburt des Thronfolgers, Maximilian III. Joseph, die kurfürstliche Jagdresidenz Schloss Fürstenried „ins Kindbett geschenkt“. 1734 ehrte sie ihr Ehemann Karl Albrecht mit dem Bau der nach ihr benannten Amalienburg im Schlosspark Nymphenburg.

Wie ihre Mutter musste sie gegen zahlreiche Mätressen ankämpfen, genoss aber das prunkvolle Leben an der Seite ihres Mannes, wo sie ihren Leidenschaften Jagd, Politik und Reisen nachgehen konnte. In der Hoffnung auf weitere männliche Geburten absolvierte sie Kuraufenthalte, u. a. in Bad Adelholzen und zahlreiche Wallfahrten. Wie ihre Mutter war sie sehr fromm und förderte Kirchen und Orden. Mit ihrer Schwägerin Maria Anna die im Münchner Angerkloster als Klarissin lebte, verband sie eine besondere Freundschaft.

Trotz des Erbverzichts begründete ihr Mann aus seiner Ehe und ihren Vorfahren Ansprüche auf die österreichischen Erblande. Nach Einigung mit dem Kurfürsten von Sachsen, den über ihre ältere Schwester ein ähnliches Verwandtschaftsverhältnis mit dem Haus Habsburg verband, wurde Maria Amalie 1742 unter anderem zur Königin von Böhmen gekrönt. Der Fürstabt von Kempten Anselm Reichlin von Meldegg war als ihr Erzmarschall bei der Krönung anwesend.

1745 wurde sie Witwe und konnte den Thronfolger, ihren erst achtzehnjährigen Sohn Maximilian III. Joseph von der Notwendigkeit eines finanziellen Ausgleichs durch den Frieden von Füssen mit ihrer Cousine Maria Theresia überzeugen. Dies bedeutete für ihn den Verzicht auf die Kaiserkrone und war die Grundlage für eine der längsten Friedenszeiten in Bayern. Danach lebte sie in der weiteren Zeit ihrer Witwenschaft zurückgezogen in Schloss Fürstenried. Im Jahr 1754 stiftete sie ein Ordenshaus mit Spital der Elisabetinerinnen, die sich auf ihre Initiative hin in München niederließen. Diese erste moderne Krankenheilanstalt Münchens, die sich nicht mehr als Siechenhaus verstand, widmete sich der Krankenpflege und Ausbildung von Laienhelferinnen.

Maria Amalia starb am 11. Dezember 1756. Sie wurde in der Theatinerkirche zu München beigesetzt; ihr Herz wurde getrennt bestattet und befindet sich in der Gnadenkapelle von Altötting.

Quelle: Wikipedia

Bayern Maria Amalia von
6595. Bayern

Maria Amalie Josefa Anna von Österreich war die jüngste Tochter Kaiser Josephs I. und der Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg. Sie war die Gemahlin des bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht, der als Karl VII. Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation wurde.

Maria Amalia war klein gewachsen, selbstbewusst, lebenslustig, liebte die Jagd und ihre Hunde. 1717 lernte sie ihren zukünftigen Mann Karl Albrecht kennen, der auf seinem Weg zu einem Feldzug gegen die Türken in Belgrad auch Wien besuchte. So nutzte er die Zeit seines Aufenthalts um politische Kontakte zu pflegen und lernte die gesamte kaiserliche Familie kennen. Eine zweite „Feuertaufe“ Karl Albrechts gegen die Türken erfolgte 1718. Auf dem Rückweg von Belgrad erfolgte ein zweiter Besuch in Wien. Aus finanziellen und dynastischen Gründen strebte Bayern eine Vermählung mit einer Habsburgerin an. So bemühte sich Karl Albrecht um die im Gegensatz zu ihrer Schwester lebhaftere Marie Amalie, obwohl ihm die politisch interessantere, jedoch kränkliche Erstgeborene Maria Josepha bereits versprochen war.

Die Trauung fand am 5. Oktober 1722 in Wien statt. Sie und Karl Albrecht hatten zuvor auf jegliche Erbansprüche von Habsburger Seite aus verzichtet. Die Kaisertochter erhielt eine reiche Mitgift, u. a. Schmuck im Wert von 986 500 Gulden. Während die kirchlichen Feierlichkeiten einen Höhepunkt darstellten, waren die übrigen Festlichkeiten in Wien viel weniger prachtvoll als die Feste, mit denen man in München das Beilager der Jungvermählten feierte. Sie dauerten vom Einzug des Paares am 17. Oktober bis zum 4. November 1722 und verschlangen 4 Millionen Gulden. Johann Jakob Moser, ein Zeitgenosse beschrieb die Beziehung: „Mit dieser Gemahlin lebte der Herr gantz vergnügt. Denn sie wuste sich mit der Zeit in sein Naturell überaus wohl zu schicken, und hatte fast durchgehends eine seiner Neigung gleiche Gemüths-Art.“

Im Mai 1727 bekam sie zur Geburt des Thronfolgers, Maximilian III. Joseph, die kurfürstliche Jagdresidenz Schloss Fürstenried „ins Kindbett geschenkt“. 1734 ehrte sie ihr Ehemann Karl Albrecht mit dem Bau der nach ihr benannten Amalienburg im Schlosspark Nymphenburg.

Wie ihre Mutter musste sie gegen zahlreiche Mätressen ankämpfen, genoss aber das prunkvolle Leben an der Seite ihres Mannes, wo sie ihren Leidenschaften Jagd, Politik und Reisen nachgehen konnte. In der Hoffnung auf weitere männliche Geburten absolvierte sie Kuraufenthalte, u. a. in Bad Adelholzen und zahlreiche Wallfahrten. Wie ihre Mutter war sie sehr fromm und förderte Kirchen und Orden. Mit ihrer Schwägerin Maria Anna die im Münchner Angerkloster als Klarissin lebte, verband sie eine besondere Freundschaft.

Trotz des Erbverzichts begründete ihr Mann aus seiner Ehe und ihren Vorfahren Ansprüche auf die österreichischen Erblande. Nach Einigung mit dem Kurfürsten von Sachsen, den über ihre ältere Schwester ein ähnliches Verwandtschaftsverhältnis mit dem Haus Habsburg verband, wurde Maria Amalie 1742 unter anderem zur Königin von Böhmen gekrönt. Der Fürstabt von Kempten Anselm Reichlin von Meldegg war als ihr Erzmarschall bei der Krönung anwesend.

1745 wurde sie Witwe und konnte den Thronfolger, ihren erst achtzehnjährigen Sohn Maximilian III. Joseph von der Notwendigkeit eines finanziellen Ausgleichs durch den Frieden von Füssen mit ihrer Cousine Maria Theresia überzeugen. Dies bedeutete für ihn den Verzicht auf die Kaiserkrone und war die Grundlage für eine der längsten Friedenszeiten in Bayern. Danach lebte sie in der weiteren Zeit ihrer Witwenschaft zurückgezogen in Schloss Fürstenried. Im Jahr 1754 stiftete sie ein Ordenshaus mit Spital der Elisabetinerinnen, die sich auf ihre Initiative hin in München niederließen. Diese erste moderne Krankenheilanstalt Münchens, die sich nicht mehr als Siechenhaus verstand, widmete sich der Krankenpflege und Ausbildung von Laienhelferinnen.

Maria Amalia starb am 11. Dezember 1756. Sie wurde in der Theatinerkirche zu München beigesetzt; ihr Herz wurde getrennt bestattet und befindet sich in der Gnadenkapelle von Altötting.

Quelle: Wikipedia

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