Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Nachdem sich in den 1880er Jahren abgezeichnet hatte, dass die Kapazität des Alten Israelitischen Friedhofs nicht mehr ausreichte, wurde der Neue Israelitische Friedhof ab 1904 geplant und 1908 nach der Schließung der alten Anlage eröffnet. Die damalige Gemeinde hatte ca. 11.000 Mitglieder. Hans Grässels (Planer des Friedhofs) Bestreben war – der jüdischen Friedhofskultur entsprechend – Trost und Frieden zu vermitteln. Als „Waldfriedhof“ konzipiert, als Beit-Olam, Haus der Ewigkeit, oder Beit-Hachajim, Haus des Lebens, versetzt er den Besucher und Trauernden in eben diese entsprechende Stimmung.
Das gesamte Friedhofsareal umfasst eine Fläche von ca. sechs Hektar und ist mit einer ca. 1000 Meter langen, zweieinhalb Meter hohen und 50 Zentimeter starken Mauer eingefriedet. Der Friedhof ist für etwa 10.000 Gräber ausgelegt und ist bis dato mit ca. 8.500 Gräbern belegt. Der Friedhof gilt als Sinnbild der Vergänglichkeit allen Seins, deshalb werden auch Grabsteine nicht gehindert, zu verfallen. Sie werden höchstens auf das Grab gelegt, mit der Schriftseite nach oben. Unkraut, das auf Gräbern wächst, wird nicht zwangsläufig gejätet oder vernichtet und Bäume nur beschnitten, wenn „Gefahr im Verzug“ ist. Auch darf aus Baumfällungen kein Gewinn gezogen werden, z.B. durch den Verkauf des Brennholzes.
Da man an die körperliche Auferstehung am „Jüngsten Tag“ glaubt, ist der Friedhof eine wichtige Kultstätte und zweite Heimat der Juden; deshalb ist es äußerst verwerflich, die Ruhe des Friedhofs zu stören.
Wir freuen uns daher sehr, dass uns die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern auch 2022 wieder eine fachkundige Führung ermöglicht.
Hinweise zur Teilnahme:
Der jüdische Friedhof ist ein Ort der ewigen Ruhe für die Verstorbenen. Um die Ehre der Toten und ihr Andenken zu wahren, sollten beim Betreten eines jüdischen Friedhofes bestimmte Regeln und Bräuche eingehalten werden. Herren sowie verheiratete Frauen sind gebeten, während des Besuchs eine Kopfbedeckung zu tragen.
Wir dürfen Sie darauf hinweisen, dass Sie die Friedhofsanlagen auf eigene Gefahr betreten. Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern sowie die ErinnerungsWerkstatt München e.V. übernehmen keine Haftung für eventuell entstehende Schäden, die z.B. aufgrund der Unwegsamkeit des Geländes oder erforderlicher Sanierungsmaßnahmen des Areals entstehen.
Corona-Maßnahmen:
Während der Führung sind außerdem das Tragen von FFP2-Masken sowie die Einhaltung der Abstandsregeln verpflichtend.
Veranstalter | ErinnerungsWerkstatt München e.V. |
Datum |
24.07.2022
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Uhrzeit | 11:00 - 12:30 |
Treffpunkt | Eingang zum Friedhof Garchinger Straße 37 (Nähe U-Bahn Station Alte Heide) |
Anmeldung | info@erinnerungswerkstatt-muenchen.de |
Preis | gebührenfrei |
Internet | Führung Neuer Israelitischer Friedhof München |
Veranstaltungsart | Friedhofsführung |