Stadtgeschichte München

Jungfrau, Mutter Gottes, Madonna – Maria trägt viele Namen. Und in München ist sie in vielen Gestalten zu sehen – ob als Schutzmantelmadonna, Himmelskönigin, Schmerzensmutter. München ist so etwas wie die heimliche Hauptstadt der Marienverehrung, denn nirgendwo sonst begegnen wir der Heiligen so oft im Stadtbild. Da ist nicht nur der Marienplatz mit der berühmten Mariensäule zu nennen, sondern auch die unzähligen Madonnen, die als Hauszeichen in vielen Teilen der Stadt die Passanten grüßen – oft wenig bemerkt von den Vorbeieilenden. Ganz zu schweigen natürlich von der Frauenkirche, dem Dom zu Unserer Lieben Frau, ein in Stein gebautes gewaltiges Denkmal für die Mutter Gottes. Natürlich gibt es sie auch in München: Marienwunder und wundertätige Madonnen. Auf diesem Stadtspaziergang kurz vor Mariä Himmelfahrt (15.08) werden Sie zu Marienorte in der Innenstadt geführt, zu bekannten wie weniger bekannten, zu hochheiligen wie eher profanen. Dabei geht es nicht nur darum, die Muttergottes in ihrer christlichen Symbolik zu beschreiben, sondern auch die Hintergründe dieser Symbolik zu beleuchten. Denn: zwischen Volksfrömmigkeit und katholischem Dogmatismus schimmert immer wieder eine ältere Schicht durch, die von vorchristlichen Zeiten erzählt, in denen andere Göttinnen die Aufgaben erfüllten, die heute der “himmlischen Frau Königin” zugeschrieben werden. Dieses heidnische Erbe lebt in der Figur der Maria bis heute fort.