Adressbuch(1880) - Schleißheimer Straße

Adressbuch - 1880

Beschreibung: Führt in ihrer Verlängerung als Rebenweg über Milbertshofen direkt nach dem ehemaligen alten herzoglichen und dem neuen kurfürstlichen Luftschlosse, der nunmehrigen k. Gemäldegallerie Schleißheim. Der Ort tritt 775 zuerst urkundlich als Slivvesheim (Heimalt des Sliwo) auf und ist vermuthlich das jetzige Neuenschleißheim, früher auch „Klein-“, „Ober-“ und „Bruderschleißheim“ genannt, im Gegensatze zu dem nördlicher liegenden Unterschleißheim, ehedem „Rieder-“ oder auch „Großschleißheim“, das sich jedoch urkundlich erst zwischen 1025 und 1941 nachweisen läßt. Zu Ende des 16. Jahrhunderts begann Herzog Wilhelm V. sich zu Kleinschleißheim einen Hofgarten anzulegen, bei dem sich anfänglich nur eine herzogliche Schwaige befand, die aber bald zu einem Schlosse umgewandelt wurde, in dessen Erdgesch0ß man 1600 die Kirche einfügte. Der Feuchtigkeit wegen mußte diese später ersekriert werden, und befindet sich nun der ehemalige Speisesaal im erstern Stocke des Schlosses zur Pfarrkirche eingerichtetet, die zugleich Hofkirche ist. Kurfürst Max Emanuel unternahm 1701 gegenüber dem alten Schlosse die Ausführung eines neuen Prachtgebäudes, der jetzigen Bildergallerie, die1847-48 durch König Ludwig I. eine prachtvolle Treppe erhielt, während die anliegenden herrlichen Gartenanlagen wieder hergestellt wurde.


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{Karl Stankewitz}