Fernberg(1879) - Schwanthalerhöhe

Fernberg - 1879

Beschreibung:

Schwanthalerhöhe und Schwanthalerstraße. Diese Namen ehren das Andenken Ludwig v.Schwanthalers, eines der genialsten Bildhauer unseres Jahrhunderts, eines ächten Münchnerkindes. Sein Geburtshaus ist in der Windenmacherstraße, wo er 1802 geboren wurde. Auf dem Gymnasium lernte er die Meisterwerke der alten Griechen und Römer in Schrift und Kunst verstehen und widmete sich dann der Bildhauerei, welche schon sein Vater ausübte. Bald zeigte sich, was für ein Meister in ihm steckte. Seine erste größere Arbeit stellte einen Zug griechischer Götter und Helden zum Palaste des Götterfürsten Zeus vor; es sollte ein silberner Tafelaufsatz für König Max I. werden; das Modell hiezu, fast 30 m lang und 14-19 cm hoch, fertigte er aus Wachs. Leider unterbrach der Tod König Max I. diese Arbeit, und das in Silber bereits vollendete ca. 5,7 m lange Stück wurde in die kgl. Silberkammer zurückgelegt, wo es noch heute zu sehen ist. Der Nachfolger Max I., König Ludwig I., erkannte gleichwohl das Talent Schwanthalers sehr bald und versah den jungen Künstler reichlich mit Geldmitteln zu einer Reise und längerem Aufenthalte in Italien, dem Heimatlande der Kunst und der Kunstsammlungen (1826). Krankheit und Sehnsucht nach der Vaterstadt trieben Schwanthaler schon nach Jahresfrist zur Rückkehr; doch begab er sich später (1832) noch einmal nach Italien. Nach seiner zweiten Rückkehr gegann erst sein rastloses Wirken und Schaffen. Seine edlen und formvollendeten Gebilde fanden bald im In- wie im Auslande volle Anerkennung, zahlreiche Bestellungen liefen ein. Bis zu seinem Tode, der leider schon 1848 in Folge eines heftigen Gichtleidens eintrat, schuf er Hunderte von Statuen, Büsten, Friesen und Reliefs. Die großen Bauwerke König Ludwigs I. als: Glyptothek, Walhalla, Residenz, Pinakothek u. A. m. erhielten reichen Schmuck aus Schwanthalers Künstlerhand; sein Hauptwerk ist aber das 15,7 m hohe Modell der Bavaria. (S. Bavariastraße.) Die von Schwanthaler selbst angelegte reiche Sammlung seiner Modelle machte er testamentarisch seiner Vaterstadt zum Geschenke; sie bildet gegenwärtig eine der hervorragendsten Sehenswürdigkeiten Münchens. (Schwanthalermuseum.)

 

 

 


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{Karl Stankewitz}