Rambaldi(1894) - Am Nockherberg

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 457. Nockherberg, am. Ist die Verlängerung der Ohlmühlerstraße nächst dem Zuchthause in der Au und zieht zur Hoch- und Tegernseerlandstraße empor. Ein auf der Höhe zwischen der Au und Giesing dort stehendes Haus mit Garten, wo die Verlängerung der Ohlmüller- und Hochstraße sich treffen, gehörte noch zu Anfang dieses Jahrhunderts dem Bankier Nockher und ist heute als Gastwirtschaft zum »Nockhergarten« bekannt. Die Münchener Bürgersfamilie Nockher gehörte einst zu den hervorragendsten der Stadt; auch die großmütigen Spenden der Handelsleute Josef (s. Pilotybild 126) und Georg Nockher sollen unvergessen bleiben *), sie haben durch die Erbauung eines Krankenhauses 1742 ein immerwährendes Andenken sich erworben. Ihre in der Blumenstraße (s. dieselbe) gelegene Stiftung war bis zur Erbauung des großen städtischen Krankenhauses die einzige derartige Anstalt für arme Kranke ; jetzt ist das Nockherhaus ein Spital für alte Dienstboten. Vom Nockhergarten leitet sich die am 10. Juli, resp. 1. Sept. 1857 amtlich festgestellte Benennung. Der Nockherberg gehörte früher teilweise zur »ehemaligen« Fraunhoferstraße (s. Ohllnüllerstraße), teils hieß er ehedem »Bergstraße.« Auch bei der Gründung des ehemaligen Spitales der barmherzigen Brüder vor dem Sendlingerthore finden wir die Wechselherren Nockher unter den namhaftesten Wohlthätern **).

*) K Th. Heigel, Münchens Geschichte S. 42. **) Oberb. Archiv XXIX, 279, 301.


Weiter zur Straßenbeschreibung


{Karl Stankewitz}