Rambaldi(1894) - Asamstraße

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 39. Asamstraße. Beginnt an der Ohlmüllerstraße im tiefliegenden nordwestlichen Teile der Au, läuft parallel der Frühlingstraße, wird von der Boos- und Albanistraße geschnitten und endet an der Schlotthauerstraße. Zur Erinnerung an die Brüder Cosmas Damian (Pilotybild 55) und Egid Quirin Asain (Pilotybild 56) berühmte Künstler; ersterer geboren zu Benediktbeuern 18. September 1686, gestorben 11. Mai 1742 (nicht 1739) zu München, studierte in Rom unter Ghezzi und bildete sich zu einem der gewandtesten und charakteristischen Nachahmer der italienischen Barockmalerei, feinen Hauptruhm verdankt er der Freskomalerei. Blühendes Kolorit, kecker Pinsel und gewandte Gruppierung bezeichnen seine Kunstweise. Eine Unzahl Kirchen und Klöster inner- und außerhalb Bayerns hat er mit Gemälden versehen, so in München, Freising, Jngolstadt, Regensburg, Schleißheim, Fürstenfeldbruck, Prag, Jnnsbruck, Maria Einsiedel it. a. O. Das Schlößchen Maria Einsiedel bei Thalkirchen erbaute er für sich und schmückte es mit Malerei.
Egid Quirin, geboren 1. September 1692 zu Tegernsees *) gestorben 29. April 1750 zu Mannheim, war Bildhauer und Stukkator. Das berühmteste Werk der beiden Brüder ist die kleine St. Johanniskirche in der Sendlingergasse zu München **), die von Egidius von 1733—1746 auf eigene Kosten erbaut wurde. Beide wetteiferten, dieselbe mit Stukkaturarbeiten und Malereien auszuzieren. Sie macht darum einen glänzenden, aber auch überladenen Eindruck.
Auf der Tafel der Wohlthäter im Allgemeinen Krankenhause steht 1850 Franziska Asam, Hofchirurgenswitwe mit einer Stiftung von 25522 Gulden. In den Jahren 1811—1813 lebte in dem an Stelle des Klosters der barmherzigen Brüder von Dr. Haberl neuerbauten Krankenhause ein barmherziger Bruder Namens Asam, der nach Auflösung seiner Genossenschaft heiratete und als tüchtiger Chirurg selbst den Hoftitel erwarb. ***) Der Name der Straße besteht seit 3. Aug. 1876, resp. 1. Januar 1877.

*) Dr. Karl Trantnianii, hist. und archäologische Mitteilungen. Monatsschrift des hist. Vereins von Oberbayern, November 1893, S. 122 n. ff.
**) Vgl. L. Gemminger Die Geschichte der Kirche zum hl. Johannes Nepomuk, München 1877. ***) Sammler Jahrg. 1883 Nr. 36 S. 3


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{Karl Stankewitz}