Rambaldi(1894) - Königsplatz

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 347. Königsplatz. Liegt zwischen dem Karolinen- und Stiegelmayerplatz, wird von der Glyptothek, dem Kunstausstellungsgebäude und den Propyläen eingerahmt und von der Briennerstraße seiner ganzen Länge nach durchschnitten. Dieser Platz erhielt seinen Namen schon 21. November 1808, weil die einstige Königstraße (s. Briennerstraße) dort ausmündete, trägt ihn aber jetzt auch im Hinblick auf sein wahrhaft königliches Ansehen durch die herrlichen von König Ludwig I. herrührenden Bauwerke *), welche in griechischen Baustilen erbaut sind. Die Glyptothek wurde in den Jahren 1816 so durch L. v. Klenze im korintischen Stile mit einem Portikus von acht vorderen und vier hinteren Säulen erbaut. Die in dem vorderen Giebelfelde befindliche Gruppe, Minerva als Schutzgöttin der Künste, ist von M.v. Wagner in Rom entworfen, von Haller, Rietschel und Schwanthaler modelliert und von verschiedenen Künstlern ausgeführt. Das Kunstausstellungs- Gebäude wurde durch Ziebland im korinthischen Stile 1838—45 erbaut. Die Marmorgruppe im Giebelfelde »Bavaria an die Künstler Kränze austeilend«, ist von L. von Schwanthaler. Die Propyläen wurden gleichfalls auf Kosten König Ludwig I. durch L. von Klenze 1854 bis 1862 zur Verherrlichung der Befreiung Griechenlands erbaut. Von den 28 Säulen sind die 12 äußeren im dorischen, die 16 inneren im jonischen Stile gehalten. Das eine der von L. von Schwanthaler entworfenen Giebelfelder zeigt Hellas, der die Sieger zu Land und zu Wasser die wiedereroberten Provinzen zuführen, das andere König Otto, dem die verschiedenen Stände huldigen.

*)Die Gebäude des Königsplatzes von Prof. Dr. Krell, Sammler 1886, r. 51-54.


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{Karl Stankewitz}