Rambaldi(1894) - Sankt-Anna-Platz

Rambaldi - 1894

Beschreibung: 29. St. Annaplatz/strong>. An der Ostseite der St. Annastraße am Lehel. Dieser Platz wird nach der von der Kurfürstin Maria Amalie, der Gattin Karl Albrechts, erbauten Kirche genannt. Der Grundstein zu derselben wurde am 19. Mai 1727 gelegt, die Consccrierung erfolgte am 19. September 1737 ; bei der Vergrößerung von 1852—53 erhielt sie die Facade mit den beiden Türmen, die letzte Restaurierung geschah 1878. Das mit der Kirche gleichzeitig entstandene Kloster für die P. P. Hieronymitaner, welche im Jahre 1725 vom Walchensee hieher versetzt wurden, verfiel 1803 der Säkularisation. Nach der Säkularisation wurde die Kirche noch bis 1808 von den ehemaligen Hieronhmitanern versehen und im selben Jahre zur Pfarrkirche erhoben. Am 1. November 1827 zogen die Franziskaner von Jngolstadt in den früheren Klosterräumen ein und übernahmen am 1. August 1828 die Pfarrei. Doch schon nach 40 Jahren vermochte die erweiterte Pfarrkirche dem religiösen Bedürfnisse nicht Mehr zu genügen und so wurde, nachdem bereits i. J. 1880 der Privatier Georg Herndl der Kirchengemeinde testamentarisch seinen Garten vermacht hatte, von Seite der Kirchenverwaltung der Frage der Erbauung einer neuen Pfarrkirche nähergetreten und von» derselben als Baugrund das Hofbadanwesen und das Montgelasschloßchen angekauft.*) Die Stadtgemeinde gewährte einen Zuschuß von 100,000, die k. Staatsregierung von 500,000 Mark. Jm Jahre 1880 wurde zwecks Erlangung von Plänen ein Konkurrenzausschreiben erlassen und hiebei der Plan des Architekten Gabriel Seidl unter» manchen Modifikationen angenommen Am 10. Oktober 1887 erfolgte unter dem frommen Gebete des inzwischen verstorbenen damaligen Pfarrvikars P. Helan Maierhofer der erste Spatenstich und am 31. Oktober durch Erzbischof Antonius von Steichele die feierliche Grundsteinlegung. Unter Gottes Beistand wurde der Bau so gefördert, daß im Frühjahre 1892 die Aufsetzung des Kreuzes auf die Turmspitze und am 23. Oktober 1892 die feierliche Einweihung der neuen Pfarrkirche vorgenommen werden konnte. Der Platz fuhrt seinen Namen seit 3. Juli 1888.

*) v. Destouches, Gedenkblatt und Urkunde zur Feier der Grundsteinlegung der neuen kath. Psarrkirche St. Anna: J. M Forster die kirchlichen Cercmonien ec. Zur Erinnerung an die feierliche Einweihung der St. Annakirche ee. München 1892 im Selbstverlage.


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{Karl Stankewitz}