Stadtgeschichte München

A Bauten im Bereiche der Staatsministerien des Königlichen Hauses und des Aeußern, der Justiz, des Innern, des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten und der Finanzen

Der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung bewirkte wie in ganz Deutschland so auch in Bayern in den letzten Jahrzehnten des vorigenJahrhunderts eine bedeutende Zunahme der staatlichen Bautätigkeit. Die Zunahme der Bevölkerung, die gewaltigen Fortschritte der Wissenschaft und Technik ließen die staatlichen Behörden, Anstalten und Einrichtungen in ihrem bisherigen Umfange nicht mehr genügen. Die Einführung neuer Gesetze, die Neuordnung bestehender Einrichtungen und neuhervortretende Aufgaben erheischten eine Vermehrung des Personals und die Schaffung neuer Dienstesstellen und dies machte hinwiederum die Erweiterung der vorhandenen Diensträume oder die Errichtung neuer Gebäude notwendig.

NaturgemäßwardieHauptstadtinfolgeihresrascheirWachs- tums und als Sitz zahlreicher staatlicher Behörden und Anstalten an dieser staatlichen Bautätigkeit in besonders hohem Matze beteiligt.

In der Tat wurden in den letzten drei Jahrzehnten für Umbauten oder Erweiterungsbauten und für Neuerrichtung von Gebäuden im Geschäftsbereiche der hier betrachteten Ministerien in München rund 52 Millionen Mark aufgewendet. Dabei wurde überall von den Fortschritten der Bautechnik Gebrauch gemacht; Heizung, Beleuchtung, Entlüftung, Be- und Entwässerung und alle Betriebseinrichtungen wurden in der neuesten Weise hergestellt. Die großen und auch repräsentativen Charakter tragenden Monumentalbauten wurden in der äußeren und inneren Erscheinung mit besonderer Sorgfalt ausgearbeitet; aber auch bei den kleineren oder nur Nutzzwecken dienenden Gebäuden wurde auf eine schönheitlich befriedigende äußere Gestaltung großes Gewicht gelegt. So fügen sich denn alle diese Bauten gut und oft bestimmend in das Stadtbild ein.

Die Mehrzahl der Bauten wurde durch staatliche Organe, entweder durch das Landbauamt München als örtliche Baubehörde oder durch Staatsbaubeamte als Spezialkommissäre, manche aber auch durch namhafte Münchner Privatarchitekten entworfen.