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Münchner Bücher - Bergkirchen - Max Gruber

München Bücher

Bergkirchen

Titel Bergkirchen
Autor:in Max Gruber
Verlag Schnell und Steiner
Buchart Broschiert
Erscheinung 1985
Seiten 15
ISBN/B3Kat 379545252X
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Regierungsbezirk Oberbayern
Zitierhinweis:

Zur Pfarrei gehören oder gehörten folgende Filialen und Kapellen: Seit 807 Bibereck (pipurc); eine Kapelle war dort noch 1771 in Benutzung, wurde aber wohl 1803 zerstört; ab etwa 810/834 St. Jakobus in Oberbachern. 1315 erstmals genannt: St. Nikolaus in Deutenhausen, St. Augustinus in Feldgeding, St. Bartholomäus in Breitenau. Die Schloßkapelle St. Leonhard zu Eisolzried nennt Appian 1563; sie wurde um 1889 profaniert. Die Schloßkapelle zu Geiselbullach, St. Johannes Ne-pomuk, von 1726 wurde 1756 von dem kurkölnischen Hofmaler Johann Adam v. Schöpf mit dem Schloß gekauft und freskiert; sie wurde 1921 nach Olching ausge-pfarrt; Kienaden mit seiner Hofkapelle (18. Jh.?) kam 1847 von Pellheim nach Bergkirchen. Die 840 bezeugte Gröbmühle in Dachau gehörte wohl schon zu dieser Zeit zur Pfarrei Bergkirchen und wurde erst 1847 nach Dachau ausgepfarrt. 1976 wurde wogen Priestermangels der Pfarrverband Bergkirchen gegründet, zu dem Kreuzholzhauson und seine Filiale Machtenstein, sowie aus der Pfarrei Einsbach deren Filialen Lauterbach und Palsweis kamen. Offiziell besteht er seit 1978.
Geschichte. Die frühe Besiedelung des jetzigen Pfarrgebietes wird durch Funde aus der Jungsteinzeit (2800-1800 v. Chr.), aus der Früh- (um 1700 v. Chr.) und der Endbronzezeit (um 1200 v. Chr.), aus der Hallstattzeit (um 1000 v. Chr.) und Keltenzeit (um 600-15 v. Chr.) belegt. Am nordöstlichen Waldrand bei Bibereck befand sich eine Schanze. Aus der Römerzeit (um 15-500 n. Chr.) wurden Überreste in Bergkirchen, bei Deutenhausen und in Kienaden entdeckt. Bajuwarische Reihengräber fanden sich in Feldgeding.
814 tritt Bergkirchen (percchiricha) erstmals namentlich an das Licht der Geschichte, als Bischof Hitto von Freising (812/834) hier mit den Grafen Engilhard und Luit-pold „und vielen anderen" zu einem Gerichtstag zusammenkam. Luitpold war erster Gaugraf an Glonn und Amper nach 788. 833 übergibt die Edle Deota, wohl eine Verwandte des Bischofs, mit ihrem Mann Kerhart und den Söhnen Kerhart, Engil-hart und Sigahart ihren Besitz zu Bergkirchen (und Umbach) an Freising. 836 bestätigt sie nochmals diese Schenkung. 842 visitiert Bischof Erchambert die „basili-ca" mit drei Altären und einer anscheindend auch sonst für Landkirchen unüblich reichen Ausstattung. Weitere bischöfliche Tauschurkunden, in denen der Ort ,,pe-richchirihha" genannt wird, wurden 936/37 und unter Bischof Abraham (957-993) ausgefertigt. 1170 werden hier Ministerialen der Pfalzgrafen von Wittelsbach genannt, Rupprecht und Anno von Pörkürchen, die bei der Beerdigung ihres Herrn, des Grafen Conrad l. von Valley, in Schäftlarn zugegen waren. Ob diese mit den 1170 nachfolgenden Marschällen von Bergkirchen verwandt waren, ist nicht feststellbar. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts verließen sie Bergkirchen und nannten sich dann Marschälle von Nannhofen und Stumpfsberg. Später kam das Lehen der Herzöge von Oberbayern an die Massenhauser, die 1340 die Vogtei über die Kirche an den Münchner Bürger Andreas Sentlinger verkauften. Danach waren in Bergkirchen begütert die Münchner Patrizierfamilien Nänhofer (bis 1413), die Barth und die Mutter des Letztgenannten, die Witwe des Kammermeisters Paul Aresinger (1477). Dr. Ulrich Aresinger war 1464 Pfarrer von Bergkirchen. Sein Grabstein (1482) von Erasmus Grasser befindet sich in der Peterskirche zu München. Ferner hatten hier Besitz: das Kloster Indersdorf (1622), die Grafen Törring (1652) und Hundt v. Lauterbach, St. Peter in München (1666) und der dortige Wagnerbräu, im 18. Jahrhundert Hl. Geist in München und die Barone Ruffini und Berchem.