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Münchner Bücher - Chinesische Märchen -

München Bücher

Chinesische Märchen

Titel Chinesische Märchen
Herausgeber:in Wilhelm Richard
Verlag Eugen Diederichs
Buchart Gebundene Ausgabe
Erscheinung 1985
Seiten 386
ISBN/B3Kat 3424008508

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Zitierhinweis:

Hundert Märchen aus dem Reich der Mitte, die uns mehr über chinesisches Denken und Fühlen verraten als die gelehrtesten Abhandlungen. Diese wohl berühmteste Sammlung chinesischer Volkserzählungen hat Richard Wilhelm in Tsingtau in langer geduldiger Uber- setzungsarbeit niedergeschrieben. Es ist ein ganzer Kosmos der Märchenpoesie: Kindermärchen und Göttersagen, Geschichten von Heiligen und Zauberern, von Natur- und Tiergeistern, auch Gespenstergeschichten, historische Sagen und schließlich literarisch verfeinerte Märchen wie das von dem Affen Sun Wu Kung, das die mythologischen Motive durchspielt und von lächelndem Humor erfüllt ist. Bald bezaubern uns Mondfee und Königinmutter des Westens, bald lernen wir Konfuzius, Laotse und die acht Unsterblichen kennen. Wir erfahren phantastische Dinge über die Geister des gelben Flusses, die Sekte vom weißen Lotos, den Mönch am Yangtsekiang.

»Ein nicht unerwünschter Nebenerfolg der Lektüre dürfte sein, daß sich auf diese Weise ein Einblick in Sitten und Gebräuche, Glauben und Denkungsart des chinesischen Volkes eröffnet«, so Richard Wilhelm. Und Hermann Hesse hat ihm beigepflichtet: »Je aktueller das Bedürfnis nach einem Verständnis des Ostens wird, desto wichtiger wird es, die Völker Ostasiens aus ihrem eigenen Denken und Wesen heraus kennenzulernen. Diese Geschichten erzählt sich das Volk, sie'gehören nicht jener geheimnisvollen, hinter zehn Mauern verzauberten Literatur an, die niemand lesen kann, sondern sind lebendig und gehen noch heute von Hand zu Hand.«

Richard Wilhelm (1873-1930) hat mit den Übertragungen chinesischer Klassiker aus der Originalsprache das deutsche Chinabild von Grund auf verändert. Bereits 1899 ging er nach Tsingtau, wirkte dort als Pädagoge und Seelsorger — und bekannte später, es sei ihm »ein Trost, daß ich als Missionar keinen Chinesen bekehrt habe«. Nach mustergültigen Übersetzungen des Konfuzius (1910), Laotse (19x1) und Dschuang Dsi (1912) brachte er die Chinesischen Märchen 1914 heraus.