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Datum | 14.12.1934 | Signatur | DE-1992-STRA-40-57 |
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Absender | J. F. Lehmanns | Empfänger | Oberbürgermeister Fiehler |
Art | Brief | Status | Einwände |
Suchen | Personen | ||
Kategorie | Juden |
J. F. LEHMANNS VERLAG
MÜNCHEN 2 SW, den 14.Dezember 1934
An den
Stadtrat der. Landeshauptstadt München
z .Hd.d.Herrn Oberbürgermeister Fiehler
München 2 M
Rathaus
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister !
Ich erhielt zu meinem Bedauern Ihren ablehnenden Bescheid vom 16./XI. auf meine Eingabe vom 18./VII.ds. Jhs. wegen Umbenennung der Hirsch-Gereuth-Strasse. In der Annahme dass Freifrau Clara v. Hirsch-Gereuth ihrer Schenkung vom 1./III.97 nicht etwa die Bedingung einer besonderen Ehrung durch die Stadt beigefügt hat, möchte ich doch auf Ihren Bescheid folgende grundsätzliche Einwendungen erheben, da möglicherweise die von Ihnen erwähnte Gutachterkommission über die Familie der Freiherrn von Hirsch ebenso wenig unterrichtet war wie der Oberbürgermeister von Borscht, der diese Stiftung vom 1./III.97 eine „grossartige" genannt hat.
"Grossartig" war sie was die Summe betrifft insofern, als Schenkungen in solcher Höhe selten vorkamen und es wäre zweifellos weder im Jahre 1897 noch im Jahre 1886, als die Familie Hirsch schon andere bedeutende Stiftungen gemacht hätte, möglich gewesen, im Münchner Stadtrat für das Wesen solcher jüdischer Stiftungen Verständnis zu wecken. Ich darf aber .annehmen, dass das heute Im dritten Reich anders geworden ist.
Gestatten Sie, dass, ich hier einige Daten aus dem Leben des Türkenhirsches folgen lasse. Aus Sigilla Veri Bd.II:
Moritz Hirsch, einer der grössten Gauner des 19.jhs., hat im Bunde mit der ihm dienstbaren Presse Europa, einschlisslich Deutschland, duroh die scheusslichsten Gründungen um 600 Millionen betrogen, - eine damals erhebliche Summe, die er für sich und seine Rassengenossen fruchtbar machter...
... Drei Tatsachen aus dem Jahre 1882: Im Anfange desselben fand der furchtbare Krach der Union generale statt, im weiteren Verlaufe eine gewaltige Erregung im Publikum wegen der türkischen Staatsschulden; sie machte sich in zahlreichen Aufsätzen französischer und ausländischer Zeitungen Luft, überall sprach man von den Türken-Bahnen, Da erscheint Hirsch inmitten der österreich-ungarischen Diplomatie und lässt in den Berliner Vertrag einen besonderen Artikel aufnehmen, worin er seinen angeblichen Rechten Anerkennung verschafft, die alle bulgarischen, serbischen, sogar österreichisch ungarischen Bahnen seiner Ausbeutung preisgeben ...
... Hirsch, in München naturalisiert, trat erst in die belgisch-französische Bank seines Schwieger-Grossvaters Bischoffsheim, machte bald eigene Geschfte in Eisenbahnen auf dem Balkan und wurde dann Europas führender Finanzier. Unterm Grafen Beust erwarb er die österreichische Erlaubnis zur Ausgabe der Türkenlose und den österreichischen Schutz für seine an grotesken Praktiken reichen Eisenbahn-Gesellschaften in der Türkei.
"Nahezu 2 Mill. Türkenlose im Nennwert von je 400 Fr. mi!t 3 v.H. verzinslich und innerhalb 104 Jahren durch Verlosung rückzahlbar, wurden zum Kurse von 180 ausgegeben. Baron Hirsch vereinnahmte daraus 356 Mill. Fr. Die Ausgabe der Türkenlose erfolgte namens der türkischen Regierung und belastete sie mit einer Schuld im Nennwert von 800 Mill.Fr. Von dem Erlös der Türkenlose erhielt die türkische Regierung keinen Pfennig. Baron Hirsch zog die 356 Mill. Fr. ein und erklärte in seiner Abrechnung, genau diesen Betrag verbraucht zu haben, insbesondere riind 102 Mill. Fr. für die Finanzierungs= und Emissionskosten der Lose und 254 Mill. Fr. für die Baukosten der Eisenbahnen. Diese Abrechnung des Barons wurde von hochbestochenen türkischen Beamten genehmigt." ....
... Dieser Münchener, österreichischer Staatsangehörigkeit, wurde später belgischer Baron... und liess sich in Paris nieder. Etwa bis zu seinem Tode einer der Intimsten des Prinzen von Wales ( Eduard VII.) Der katholisch-royalistische „Gaulois", veröffentlichte 89 auch lange Einzelheiten über das Ergebnis der Jagden des Barons Hirsch in den Gehegen von St. Johann in den österreichischen Alpen ...
... H. kaufte den alten Edelsitz "Houghton Hall" bei Lynn für 6 Millionen Mark, wodurch er Gutsnachbar des auf Gut Sandringham stationierten Prinzen von Wales wurde ....
... Baron Hirsch brachte in England die Mode auf, Damen der Gesellschaft je, nach dem Grad ihrer sozialen Stellung, von der blossen "Miss" bis zur 'Herzogin aus altem Geschlecht, neue Banknoten im Werte von 1000 - 20.000 Mark in die Serviette zu legen".
Der Prinz von Wales wollte aus Erkenntnis seinen Gastgeber auch in die höhere österreichische Aristokratie einführen lassen. Er richtete, als er in Wien war, an Fürst Esterhazy in Eisenstadt einen Brief, in dem er seine denmächstige Ankunft in Gesellschaft des Aaron Hirsch anzeigte, erhielt aber die unerwartete Antwort, der Besuch Sr. Kgl. Hoheit alleinwäre jeden Augenblick willkommen, aber in Begleitung des Baron Hirsch müsste der Fürst zu seinem grossen Leidwesen auf die hohe Ehre verzichten. Der britische Thronerbe reiste dann sehr verschnupft von Wien direkt nach London.
Auf Anregung seines „Freundes" Hirsch, beschäftigte sich der Prinz von Wales bald darauf eingehend auch mit den russischen Juden, beziehungsweise deren „Rettung" ...
....» Es war deshalb auch nicht weiter wunderbar, wenn man später in der russischen Stadt Chmelnik bei einer Hausdurchsuchung Photographien des Baron Hirsch mit der Überschrift „Kaiser der Juden" fand ...
.... "Allgem.Ztg. des Judentums" 1/5.1891: ... Der Herr Baron Hirsch wäre, „ wenn wir in einem griechischen Zeitalter lebten, gewiss in die Reihe der Götter auf den Olymp erhoben worden".
... Ausserdem hatte Hirsch eine Stiftung für die jüdische Kolonisationsgesellschaft in Höhe von 218 Mill. Fr. hinterlassen, mit dein Sitz in London, so dass die englischen Behörden sich beeilten, diese Stiftung mit einer besonderen Erbschaftssteuer zu belegen, die nicht weniger als 88 Mill. Fr. betrug und im gerichtlichen Verfahren bestätigt wurde.
Alles in allem hatte der „Baron" einschliesslich der Stiftung für die jüdische Kolonisation rund 508 Mill. Fr. bei seinem Tode besessen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass er schon bei Lebzeiten viele Millionen für jüdische Zwecke stiftete, so u.a. 12 Millionen Fr. für die Juden in Galizien. Ausserdem deckte er das Defizit der "Alliance Israelite Universell" in Höhe von 1 Million Fr, jährlich und überwies dieser Gesellschaft noch ausserdem einige Millionen...
.... Man kann annehmen, dass Hirsch im Haufe der Jahre ein Vermögen von mindestens einer Milliarde Fr. „verdient" hat.
Hirsch war also keineswegs für uns Deutsche ein „weltberühmter Philanthrop", wenn auch seine„hochherzigen" Spenden ( lt. Lippes: Bibliograph. Lexikon) das „ Gepräge des Grossartigen, Niedagewesenen" trugen. Dasselbe Lexikon erklärt: „Die unvergleichlich grossartige Munifizenz dieses edlen Menschenfreundes kennzeichnet denselben als einen echten Abkömmling jenes vom Talmud gefeierten Dreigestirns am Himmel jüdischen Wohltuns und Mäzenatentums".
Das Urteil des Oberbürgermeisters von Borscht lautete ja ähnlich. Mit einer für seinen Reichtum geradezu plundrigen Summen hat sich also seinerzeit der Baron Hirsch das Schweigen der gutmütigen Deutschen erkauft. Aber selbst wenn er 100 Millionen für Deutschland gestiftet hätte, wie er 218 Mill.Frs. für jüdische Zwecke gegeben hat, so hätten niemals seine furchtbaren Verbrechen an allen europäischen Völkern vergessen werden dürfen. Die Stadt München wenigstens sollte nicht, dazu beitragen, das Andenken an den Namen dieses Juden, der sich noch mit einem deutschen Ortsnamen schmückte, zu ehren.
Wenn Hirsch auch sonst nichts Übles getan hätte, so wäre sein Protektorat über die Alliance Israelite Universelle schon Verbrechen genug am deutschen Volke. Diese A.J.U. beeinflusst eingestandenermassen die Regierungen „geräuschlos” zu einer Politik im jüdischen Sinne. Die stand hinter allen Revolutionen, sie gab den Ausschlag bei den sog. Friedensverhandlungen in Versailles 19191 sie züchtete künstlich den französischen Chauvinismus, den fanatischen Deutschenhass. Wenn je dem Werk Adolf Hitlers eine Gefahr drohte oder droht, so wurde sie in der A.J.H. organisiert. Mit dieser Hetzorganisation ist der Name Hirsch-Gereuth aufs engste verbunden gewesen. Darf er daher in der Geburtsstadt des Nationalsozialismus verewigt werden?
Diese Frage stellen, heisst,sie für jeden aufrechten deutschen Mann verneinen.Ich zweifle nicht, dass der Stadtrat München nach nochmaliger Prüfung meiner Angaben den namen Hirsch-Gereuth-Strasse verschwinden lässt und dies um so mehr, als ohnehin schon vor Jahren geplant war, die Ulmenstraße, die in ihrer Verlängerung Hirsch-Gereuth-Strasse heisst, bis zu ihrem Einmünchen in die Holzkirchnerstrasse auch weiter Ulmenstrasse zu nennen.
Die Gutachterkommision für Straßenbenennung scheint sich noch nicht im Geiste des dritten Reichs gleichgeschaltet zu haben. Ich bitte daher den Herrn Oberbürgermeister dafür zu sorgen, dass dies geschieht. Denn, wenn die Sache in die Öffentlichkeit kommt oder der Regierung unterbreitet wird, dürfte sie unbedingt in dem von mir angeregten Sinne geregelt werden. Ich möchte aber dem Stadtrat zunächst Gelegenheit geben, dies zu tun, ohne von der öffentlichen Meinung und der Regierung dazu gezwungen zu werden; denn, es ist doch einfach undenkbar, dass im dritten Reich ein Jude, der das Deutsche Reich und die übrige Welt um 1000 Millionen betrogen hat, deshalb durch einen Strassennamen geehrt werden soll, weil er den tausendsten Teil seines Raubes für eine wohltätige Stiftung zu Gunsten der Stadt München geschenkt hat.
Mit deutschem Gruß
J. F. Lehmann
Datum | Titel | Signatur | id | |
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18.07.1934 | Straßenumbenennung - Hirsch-Gereuth-Strasse J. F. Lehmanns Verlag | Referat VII | DE-1992-STRA-40-57 (434) | 434 | |
25.10.1934 | Straßenumbenennung - Hirsch-Gereuth-Strasse Stadtratsdirektorium | Stadtarchiv München | DE-1992-STRA-40-57 (435) | 435 | |
10.11.1934 | Hirsch-Gereuth-Strasse Stadtarchiv München | Referat VII | DE-1992-STRA-40-57 (436) | 436 | |
16.11.1934 | Straßenbenennung Referat VII | DE-1992-STRA-40-57 (437) | 437 | |
14.12.1934 | Straßenumbenennung J. F. Lehmanns | Oberbürgermeister Fiehler | DE-1992-STRA-40-57 (438) | 438 | |
02.01.1935 | Straßenbenennung: hier Hirsch - Gereuth - Straße Stadtratsdirektorium | Stadtarchiv München | DE-1992-STRA-40-57 (439) | 439 | |
07.01.1935 | Hirsch-Gereuth-Strasse Referat VII | DE-1992-STRA-40-57 (440) | 440 | |
28.01.1935 | Straßenumbenennungen Referat VII | Für die Fraktionssitzung | DE-1992-STRA-40-57 (441) | 441 | |
05.02.1935 | Strassenbenennungen Referat VII | DE-1992-STRA-40-57 (442) | 442 | |
14.02.1935 | Straßenumbenennungen Referat VII | J.F. Lehmanns Verlag | DE-1992-STRA-40-57 (443) | 443 | |
18.02.1935 | Straßenumbenennungen Referat VII | Für die Fraktionssitzung | DE-1992-STRA-40-57 (444) | 444 | |
23.02.1935 | Namensvorschlah für die Horsch-Gereuth-Straße Schiedermaier Bauunternehmung | Referat VII | DE-1992-STRA-40-57 (445) | 445 | |
25.02.1935 | Für die Fraktionssitzung Referat VII | DE-1992-STRA-40-57 (446) | 446 | |